Das sagte Samuel Pyara, Vorsitzender des "Forums zur Durchsetzung von Minderheitenrechten", am Donnerstag dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews. Die Regierung des von bewaffneten Konflikten mit islamistischen Milizen und Terroristen geprägten Belutschistan habe die 42 Kirchen in der Provinzhauptstadt Quetta über die Erteilung von Waffenscheinen informiert. Die Behörde für Zivilverteidigung werde Freiwillige der Kirchengemeinden zu Sicherheitskräften ausbilden.
Mit den Waffenlizenzen für Kirchen zieht die Provinzregierung die Konsequenz aus dem blutigen Anschlag auf die Bethel Memorial Methodist Kirche in Quetta am 17. Dezember 2017. Bei dem Terroranschlag waren neun Gottesdienstbesucher getötet und 50 Menschen verletzt worden. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte die Verantwortung für das Attentat übernommen. Die Provinzregierung zahlte zur Entschädigung an die Angehörigen laut Ucanews insgesamt umgerechnet 192.000 Euro.
Belutschistan Hochburg der Gewalt
In Belutschistan sorgen die pakistanischen Taliban und andere islamistische Terrorgruppen immer wieder mit schweren Anschlägen für Entsetzen. Im August 2016 starben mehr als 50 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf ein Krankenhaus in Quetta. In den vergangenen 15 Jahren wurden laut pakistanischen Medien mehr als 1.400 Menschen in Quetta Opfer von Attentaten. Besonders betroffen ist die ethnisch-religiöse Minderheit der schiitischen Hazara.
Belutschistan im Südwesten Pakistans gilt als Hochburg sektiererischer Gewalt und Kriminalität sowie der afghanischen Taliban. Die historische Region des mehrheitlich islamischen Belutschistan teilen sich heute die drei Länder Iran, Afghanistan und Pakistan. Vor allem im pakistanischen Teil kämpfen Rebellen seit Jahrzehnten für die Unabhängigkeit.