"Beten wir für all diejenigen, die materielle, politische und spirituelle Macht haben, dass sie jeglicher Verlockung der Korruption widerstehen", appelliert Franziskus in einem rund einminütigen Youtube-Video. Korruption befördere eine "Kultur des Todes", so das Kirchenoberhaupt.
Der Durst der Menschen nach Geld sei Ursache vieler weiterer Übel - wie etwa Sklaverei, Arbeitslosigkeit und Missachtung der Umwelt, erklärt der Papst. Dazu werden in der Videobotschaft unter anderem ein Geldkoffer, Strände voller Müll und zerstörte Städte eingeblendet.
Worten Taten folgen lassen
Kurienkardinal Peter Turkson, der Leiter des vatikanischen Entwicklungsministeriums erklärte, Franziskus lasse durch das Gebetsanliegen gegen Korruption seinen Worten Taten folgen. Er verwies etwa darauf, dass der Papst bei seiner Reise nach Chile und Peru (15.-21. Januar) Korruption erneut verurteilt habe.
Es gebe viele Maßnahmen gegen Bestechung, etwa Gesetze, so der Kardinal. In der heutigen Zeit hörten jedoch viele Menschen nicht auf ihr Gewissen: "Alles, was ein Gewinngefühl bringt, geht. Dieses Gebetsanliegen dient dazu, uns zu erinnern, dass wir als Christen immer mit der Gnade Gottes rechnen können. Wenn wir nicht immer das Richtige tun, hilft uns die Gnade Gottes", sagte Turkson am Donnerstagabend bei der Vorstellung des Videos. Zudem rief er dazu auf, neben dem Gebet auch durch die Erstattung von Anzeigen gegen Bestechung vorzugehen. Darüber hinaus forderte er eine Änderung von Statuten, etwa bei Banken, um Korruption einzudämmen.
Kongress gegen Korruption
Das Video soll am Samstag bei einem Kongress gegen Korruption in Neapel gezeigt werden. Auch im Vatikan selbst gab es bereits entsprechende Veranstaltungen: Turksons "Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen" hatte im Juni 2017 ein internationales Treffen zu der Thematik an der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ausgerichtet.
Traditionell gibt der Vatikan jeden Monat zwei Anliegen bekannt, für die der Papst um das besondere Gebet der Kirche bittet. Seit dem vergangenen Jahr wird das zweite Anliegen in einer Videobotschaft des Papstes veröffentlicht.