DOMRADIO.DE: Papst Franziskus ist Ehrenmitglied bei rogamus. Wie kam es dazu?
Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbischof von Köln): In diesem Jahr wird der große Konzilspapst Paul IV. wahrscheinlich heiliggesprochen. Er hatte sich in einer besonderen Weise darum gesorgt, dass Priesterberufungen wachsen können. Und er hatte damals Kardinal Höffner einen besonderen Kelch geschenkt. Mit diesem Kelch wollen wir die Heiligen Messe um Berufungen und Priesterberufungen feiern.
Und die Idee war, dass auch der Papst die Heilige Eucharistie mit unserem Berufungskelch feiern könnte. Pfarrer Regamy, der Direktor für Berufungspastoral, ist also mit dem Kelch nach Rom gefahren, auch als Zeichen der besonderen Verbundenheit mit Rom.
DOMRADIO.DE: Der Heilige Vater hat dann die Heilige Messe mit dem Kelch gefeiert?
Woelki: Ja, als Nachfolger von Papst Paul VI., das war ein tolles Zeichen.
DOMRADIO.DE: Und dann ist er aber auch noch Mitglied geworden.
Woelki: Wir haben Papst Franziskus natürlich von unserer Gebetsgemeinschaft Rogamus erzählt, die sich speziell eben um Berufungen und Priesterberufungen sorgt. Und da hat er spontan reagiert und gesagt, da wolle er mitmachen! Ja, und jetzt ist er Ehrenmitglied, darüber freuen wir uns natürlich und ich hoffe, dass ganz viel Segen darauf liegt.
DOMRADIO.DE: Wie geht es weiter mit dem Kelch?
Woelki: Die Gemeinden in der Erzdiözese können sich nun melden und mit dem Kelch die Eucharistie feiern. Am 1. Fastensonntag werden wir im Priesterseminar Albertinum mit 25 bis 30 jungen Männern, die gerade danach suchen, ob Priester ein Weg für sie sein könnte, damit die Heilige Messe feiern.
Und der Kelch wird dann zum Einsatz kommen bei der Priesterweihe, der Diakonenweihe und Missio Canonica. Aber auch am 1. Mai beim Altenberger Licht mit der Jugend und bei Firmungen.
Das Interview führte Johannes Schröer.