Vielen Initiativen seien die Hürden für eine Antragstellung zu hoch. 37 Prozent der befragten Initiativen beantragten in den vergangenen fünf Jahren keine Fördermittel, wie das von der Stiftung beauftragte Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung erläuterte.
Dennoch geben 90 Prozent der Organisationen an, finanzielle Unterstützung gut gebrauchen zu können. 70 Prozent der Initiativen kritisieren einen hohen Zeitaufwand für die Antragstellung. Fast jeder zweiten Organisation fehlen Informationen zu Fördertöpfen.
Von den Befragten, die keine Gelder beantragen, meinen 58 Prozent, sie würden die Bedingungen nicht erfüllen. Behörden bewilligten keine Gelder für laufende Projekte. Auch regelmäßige Ausgaben würden selten gefördert. Oft fordere der Staat von den Initiativen auch eine Vereinsform. Weitere 38 Prozent der Initiativen erklären, unabhängig bleiben zu wollen und deshalb auf Unterstützung zu verzichten. Sie befürchten, als Lückenfüller für staatliche Aufgaben benutzt zu werden.
Staatliche Gelder kommen laut Studie vor allem bei etablierten Organisationen an. Sie hätten mehr Erfahrung bei der Beantragung.
Initiativen über Spenden finanziert
Kleine Willkommensinitiativen finanzierten sich dagegen hauptsächlich (57 Prozent) über private Spenden. "Es ist bedauerlich, wenn gerade die spontan entstandenen, informell organisierten Initiativen nicht von der Förderung durch die öffentliche Hand profitieren", kritisiert Studienautor Serhat Karakayali. Von den seit 2015 neu gegründeten Organisationen habe nur etwa die Hälfte Gelder beantragt.
Die Stiftung fordert, Förderprogramme stärker an den Bedürfnissen der Organisationen auszurichten. Auch sollten Informationsangebote zur Finanzierung von Flüchtlingsprojekten geschaffen werden. Die Verfahren müssten einfacher und transparenter sein. Zudem sollten auch bereits laufende Projekte gefördert werden.
Initiativen sollten sich zusammenschließen, um ihren Forderungen mehr Gewicht zu verleihen, rät die Stiftung. Das sei wichtig, um die Finanzierung der Flüchtlingsprojekte auch langfristig zu sichern.