Kirchen und Religionsgemeinschaften in Bayern haben dem neu gewählten Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) gratuliert. Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte, der Politiker bekenne sich zu seinem christlichen Glauben und engagiere sich vielfältig für die evangelische Kirche. "Ich freue mich auf ein konstruktives und vertrauensvolles Miteinander, das auch bisweilen unterschiedliche Meinungen verträgt", fügte der Landesbischof hinzu.
Auch der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, schrieb in seinem Glückwunsch, er vertraue darauf, dass die guten Beziehungen, "wie sie zum Wohl der Menschen in unserem Land seit vielen Jahrzehnten im vertrauensvollen Zusammenwirken Ihrer Vorgänger mit uns Bischöfen gepflegt wurden", weitergeführt werden. Söder wünsche er "ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und auch Zuversicht bei der Gestaltung der Zukunft des Freistaats".
Gratulation und Wünsche
Für die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, zähle Söder "ohne Zweifel zu den herausragenden Politikern unserer Zeit". Der Nürnberger sei tief in Tradition und Glauben sowie in freiheitlich-demokratischen Grundsätzen verwurzelt. Als Repräsentantin "des Fünften Bayerischen Stammes, der Juden, bin ich froh, in ihm einen Verbündeten an der Seite der jüdischen Bayerinnen und Bayern zu wissen", sagte Knobloch.
Der Münchner Caritasdirektor Georg Falterbaum legte dem neuen Regierungschef nahe, sein Herz fürs Soziale zu öffnen. Nach der Bayerischen Verfassung habe jeder Bewohner des Freistaats Anspruch auf eine angemessene Wohnung. "Wir würden uns wünschen, dass der neue Landesvater die Leitlinien des weißblauen Grundgesetzes beherzigt und seinen Fokus auf soziale Themen und eine ganz andere Obergrenze setzt", sagte Falterbaum. "Wir brauchen eine Obergrenze für Mieten!"
Söder wurde am Freitag vom Bayerischen Landtag mit 99 von 169 abgegebenen Stimmen zum neuen Ministerpräsidenten und damit zum Nachfolger von Horst Seehofer gewählt. Die CSU-Fraktion hat 101 Mitglieder. Mit 51 Jahren ist der evangelische Franke jüngster Regierungschef in der Geschichte des Freistaats.