Erzbistum bedauert Verärgerung über angebliche Spionageanlage

Rästelhafte Technik im Liebfrauendom?

Das Erzbistum München und Freising hat sich zu der angeblich im Nordturm des Münchner Liebfrauendoms installierten Spionageanlage geäußert. Man bedauere die Verärgerung in Teilen der Bevölkerung und gehe der Sache nun auf den Grund.

 (DR)

Generalvikar Peter Beer erklärte demnach: "Leider liegen gegenwärtig keine Unterlagen vor, die eine qualifizierte Aussage darüber zulassen, seit wann diese Einrichtung existiert und welchem Zweck sie dient." Die Verantwortlichen der Metropolitankirchenstiftung am Dom seien sehr darum bemüht, diese Fragen zu klären.

"Sobald dies erfolgt ist, prüfen wir, ob der Zweck der Einrichtung mit einem Gotteshaus vereinbart werden kann", ergänzte Beer. Reine Kommunikationsmittel von Sicherheits- und Rettungsdiensten etwa seien anders zu beurteilen als aktive Abhöranlagen.

Gespräche mit dem BND

Nach Kenntnis von Domdekan Lorenz Wolf handele es sich bei den Anlagen um Verstärkerantennen für den Funk, die der Bundesnachrichtendienst (BND) nach bisherigen Angaben nicht mehr nutze. "Ich stehe in Gesprächen mit dem BND, auch über einen Abbau der Anlage. Abhörtechnik würden wir im Domturm nicht dulden."

Das Magazin "Der Spiegel" hatte am vergangenen Wochenende berichtet, im Liebfrauendom befinde sich eine Spionageanlage. Der Katholikenrat der Region München forderte daraufhin deren Abbau.


Liebfrauenkirche in München / © Sven Hoppe (dpa)
Liebfrauenkirche in München / © Sven Hoppe ( dpa )

Generalvikar Peter Beer predigt / © Tobias Hase (dpa)
Generalvikar Peter Beer predigt / © Tobias Hase ( dpa )
Quelle:
KNA