Bischof Hanke begrüßt Anzeige gegen seine Person im Vatikan

Aufklärung und Transparenz

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat die Anzeige gegen seine Person bei der Kleruskongregation im Vatikan begrüßt. "Nun ist es mir möglich, an geeigneter Stelle diese Behauptungen klarzustellen", erklärte Bischof Hanke.

Bischof Gregor Maria Hanke / © Katharina Ebel (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Katharina Ebel ( KNA )

Der Eichstätter Bischof nimmt in einer am Freitag auf der Bistumshomepage veröffentlichten persönlichen Erklärung Bezug auf die am Donnerstag bekanntgewordenen Beschwerdeschreiben mehrerer Katholiken aus seinem Bistum, in denen "Behauptungen über meine Person endlich greifbar werden, die bislang als Gerüchte anonym in Umlauf gebracht wurden", erklärt Hanke.

In der Anzeige geht es um die Rolle des Bischofs im Finanzskandal des Bistums, den dieses Anfang Februar selbst publik gemacht hatte. Die Beschwerdeführer um den ehemaligen Vorsitzenden der inzwischen nicht mehr existenten Diözesangruppe "Wir sind Kirche", Walter Hürter, werfen dem Bischof schwerwiegende Verletzungen seiner Amtspflichten vor, die der Vatikan durch eine unabhängige Kommission wie im Fall des Limburger Bischofshauses überprüfen solle.

"Bedingungslose Transparenz"

Hanke erinnert nun daran, "dass ich es war, der von den ersten Verdachtsmomenten an die bedingungslose Aufklärung des Finanzskandals verlangte und im vergangenen Jahr die Entscheidung traf, Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft zu stellen". Er setze weiterhin "auf bedingungslose Transparenz und Aufklärung, unter anderem durch die Staatsanwaltschaft".

Zum Inhalt der in der fünfseitigen Anzeige ausgeführten Vorwürfe äußerte sich der Bischof nicht. Unter anderem sehen die Beschwerdeführer bei Hanke eine "direkte Verantwortlichkeit" für die Einstellung des stellvertretenden Finanzdirektors, von dem sich das Bistum 2016 trennte.

Der Mann sitzt mittlerweile in U-Haft. Er und ein ebenfalls verhafteter Geschäftspartner sollen seit 2014 mit großteils ungesicherten US-Immobiliendarlehen der Diözese einen Vermögensschaden von bis zu 50 Millionen Euro zugefügt haben. Hanke sei mit diesem Mann "persönlich befreundet", heißt es in der Anzeige.


Quelle:
KNA