Gerade in Ostdeutschland sei das Verhalten der kirchlichen Vertreter "absolut inakzeptabel", sagte der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, am Dienstag in Magdeburg.
Zivilgesellschaftliches Bündnis gegen die AfD
Die AfD verwies dabei unter anderem auf das vor zwei Wochen gegründete zivilgesellschaftliche Bündnis gegen die AfD in Sachsen-Anhalt, dem sich auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, ihr katholischer Amtsbruder in Magdeburg, Gerhard Feige, sowie der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig, angeschlossen hatten.
Die Diakonie Mitteldeutschland hatte zuletzt gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) kirchliche Einrichtungen davor gewarnt, Spenden der AfD anzunehmen. Wenn mit der Spendenübergabe eine neue oder eingeschränkte Zweckbindung einhergehe, sei es besser, sie nicht anzunehmen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Wohlfahrtsorganisation, Christoph Stolte, dem epd: "Es geht nicht um den Überbringer, sondern um die Absicht."
Der AfD-Politiker Kirchner kritisierte, dass Kirchenvertreter versuchten, selbst Politik zu machen. "Sie sind sich noch nicht einmal zu schade, offiziell angemeldete Demonstrationen der AfD durch Glockengeläut zu stören und als Hauptprofiteure der Asylkrise die AfD schlechtzureden, wann immer es geht."
Fraktionschef kündigt Kirchenaustritt an
Der stellvertretende AfD-Fraktionschef, Tobias Rausch, kündigte in diesem Zusammenhang zudem an, aus der evangelischen Kirche auszutreten: "Wenn die Kirchen keine Spenden von der AfD annehmen wollen, ist es ihnen auch nicht zuzumuten, meine Kirchensteuer anzunehmen."
Rausch sagte: "Wenn die christlichen Kirchen nicht umdenken, machen sie sich damit selbst überflüssig." Die AfD-Fraktion in Sachsen-Anhalt will nach eigenen Angaben Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche zu einem Gespräch in den Landtag einladen.