Drei-Religionen-Kita soll Toleranz fördern

Religionsvielfalt für die Kleinen

Die geplante Drei-Religionen-Kita in Berlin soll dazu beitragen, Toleranz unter Kindern zu fördern. Sie lernten so von klein auf, "dass unterschiedliche Religionen selbstverständlich miteinander leben können", so der Berliner Bischof Markus Dröge.

Kinder in einer Kita / © Arne Dedert (dpa)
Kinder in einer Kita / © Arne Dedert ( dpa )

In der Debatte um religiös motiviertes Mobbing unter Schülern fordert der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge neue Initiativen zur Förderung von Toleranz. Eine davon werde die geplante Drei-Religionen-Kita in Berlin sein, schreibt Dröge in einem Gastbeitrag für die "B.Z." (Donnerstag).

Dort würden Kindern christliche, jüdische und muslimische Traditionen und Identitäten vermittelt. "Im gemeinsamen Lernen und Spielen erfahren die Kinder so von klein auf, dass unterschiedliche Religionen sehr wohl und selbstverständlich miteinander leben können", so der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Bei dem bundesweit einmaligen Projekt sollen in Berlin-Moabit von 2021 an je 45 christliche, jüdische und muslimische Kinder nach den jeweiligen religionspädagogischen Konzepten ihrer Religionsgemeinschaften betreut werden. Träger sind der Evangelische Kirchenkreisverband für Kindertageseinrichtungen Berlin Mitte-Nord, der Verein zur Förderung der jüdischen Bildung und des jüdischen Lebens Masorti und der Verein Deutschsprachiger Muslimkreis Berlin.

Ausgelöst wurde die Debatte von einem Vorgang an einer Berliner Grundschule. Demnach griffen muslimische Schüler ein jüdisches Mädchen an, "weil sie nicht an Allah glaubt". Zuvor habe ein Schüler auf die Angabe des Mädchens, sie sei Jüdin, das Wort "Jude" mehrfach in bedrohlichem Tonfall wiederholt. Das Mädchen sei außerdem schon einmal mit dem Tode bedroht worden, hieß es.


Quelle:
KNA