Grund sei der in Deutschland und ganz Europa "gravierende Rückgang" der Ordensberufungen, wie der Orden am Dienstag in München mitteilte. Das Provinzkapitel habe deshalb in der Osterwoche entschieden, von den derzeit acht Niederlassungen vier zu erhalten. Dazu zählen München-Laim (Erzdiözese München und Freising), Berlin-Schmargendorf (Erzdiözese Berlin), Steinfeld-Eifel (Diözese Aachen) und Bad Wurzach-Oberschwaben (Diözese Rottenburg-Stuttgart).
Auflösen wollen die Salvatorianer laut Mitteilung ihre Standorte im österreichischen Lochau/Hörbranz-Vorarlberg (Diözese Feldkirch), Münster-Sankt Gottfried (Diözese Münster), Maria Steinbach (Diözese Augsburg) und Stuttgart-Giebel (Diözese Rottenburg-Stuttgart). Noch gesondert müsse über die Perspektiven der Niederlassung in Gurtweil/Waldshut entschieden werden, hieß es: Denn hier sei der Geburtsort des Ordensgründers Pater Franziskus Jordan (1848-1918).
Personalsituation verlangt diese harten Entscheidungen
Bereits seit drei Jahren führe die deutsche Ordensprovinz einen intensiven Personal- und Pastoralplanungsprozess durch, hieß es. Der Gemeinschaft sei es wichtig gewesen, nicht zu warten, bis an einzelnen Orten ein Rückzug unvermeidlich sei. Vielmehr habe sie die Entscheidungen selber steuern wollen. Provinzial Hubert Veeser sagte, es tue weh, mehrere Orte aufzugeben, an denen die Salvatorianer so lange und erfolgreich mit den Menschen gearbeitet und gelebt hätten. Aber die Personalsituation verlange diese harten Entscheidungen.
Die Salvatorianer sind nach eigenen Angaben eine internationale Gemeinschaft. Gegründet wurde sie 1881 von dem aus der Diözese Freiburg stammenden Pater Franziskus Jordan. Ihre Schwerpunkte sind weltweite missionarische Pastoral und Bildung. In Deutschland leben derzeit 59 Salvatorianer.