Münster will nach Amokfahrt zurück zur Normalität

Unglücksort nach Andacht wieder frei

Mit einer ökumenischen Andacht am Unglücksort ist in Münster der "Kiepenkerl-Platz" wieder der Öffentlichkeit übergeben worden. An der Feier nahmen rund 100 Münsteraner teil, darunter die Mitarbeiter der beiden Restaurants am Platz.

Vor dem Restaurant "Grosser Kiepenkerl" in Münster / © Ina Fassbender (dpa)
Vor dem Restaurant "Grosser Kiepenkerl" in Münster / © Ina Fassbender ( dpa )

Dazu gesellten sich Nachbarn und Anwohner aus dem Viertel. Die Andacht wurde geleitet vom Pfarrer der Stadtkirchengemeinde Sankt Lamberti, Domkapitular Hans-Bernd Köppen, und der Pfarrerin an der evangelischen Apostelkirche, Ulrike Krüger.

In den Alltag zurückkehren

In einer kurzen Ansprache gedachte Köppen der Toten und Verletzten. Zugleich machte er deutlich, dass auch die Mitarbeiter der Restaurants großes Leid erfahren haben. Sie müssten jetzt wieder ins Leben zurückgeführt werden. Das könne auch Aufgabe der Gäste sein.

Die Stadt Münster hatte bereits am frühen Morgen die am Kiepenkerl-Denkmal aufgestellten und inzwischen niedergebrannten Kerzen und sowie die verwelkten Blumengebinde entfernt. Im Anschluss säuberten Kehrmaschinen den Platz.

Osterkerze aus der Lambertikirche

Köppen überreichte den Restaurant-Mitarbeitern eine Osterkerze aus der Lambertikirche, die jetzt noch weiter hier aufgestellt bleiben soll. Bereits im Vorfeld hatte Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) versichert, das Unglück werde in der Stadt unvergessen bleiben. Er kündigte an, Münster werde "eine angemessene Form finden, um die Erinnerung an diesen schwarzen Tag in der jüngsten Geschichte der Stadt dauerhaft zu bewahren".

Am 7. April war ein Mann in Münster mit einem Campingbus in eine Menschengruppe vor einer Gaststätte gerast. Dabei starben laut Polizei eine 51 Jahre alte Frau aus dem Kreis Lüneburg und ein 65-jähriger Mann aus dem Kreis Borken. Der Täter erschoss sich danach selbst.


Quelle:
KNA
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