Jurkovic ist Ständige Beobachter des Vatikan bei den Vereinten Nationen in Genf und äußerte sich anlässlich der Vorbereitung einer 2020 geplanten Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag. Einzelne Staaten erwähnte er nicht. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte am Wochenende mit Blick auf Gipfelgespräche mit Südkorea und den USA eine Aussetzung seiner Atomtests angekündigt.
Kampf gegen Armut, Ungleichheit und Ungerechtigkeit
Jurkovic sagte, Massenvernichtungswaffen und besonders Atomwaffen schüfen "ein falsches Gefühl von Sicherheit". Papst Franziskus verurteile nicht nur die Drohung mit Nuklearschlägen, sondern allein schon den Besitz solcher Waffen. Für Mängel bei der Umsetzung des 1970 in Kraft getretenen Atomwaffensperrvertrags machte Jurkovic "kurzsichtige Herangehensweisen an nationale Sicherheit und doppelte Standards" geltend.
Konkrete nukleare Bedrohungen und die Verbreitung von Kernwaffen zeigten, dass die Idee von Sicherheit durch atomare Stärke eine Illusion sei, sagte der Vatikandiplomat. Zudem kritisierte er die Höhe der Rüstungsausgaben. Die Mittel, die für die Modernisierung und Instandhaltung von Kernwaffen verschwendet würden, könnten besser zum Kampf gegen Armut, Ungleichheit und Ungerechtigkeit sowie für Bildung, Gesundheit und Umweltschutz eingesetzt werden, so Jurkovic.