Vatikan prüft humanitäre Finanzen stärker

Warnsystem in der Vatikanbank

Der Vatikan nimmt Hilfsgelder, die über die Vatikanbank überwiesen werden, stärker unter die Lupe. Grund sei, dass humanitäre Hilfe gerade in den Staaten stattfinde, die nur unzureichende Strukturen für den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung haben.

Vatikanbank (dpa)
Vatikanbank / ( dpa )

Das wurde bei der Präsentation des Jahresberichts der vatikanischen Finanzaufsicht am Freitag im Vatikan mitgeteilt. Laut dem Bericht wurde seit dem vergangenen Herbst eine Liste von Hochrisikostaaten angelegt und ein Warnsystem innerhalb der Vatikanbank IOR etabliert, um schnell und angemessen auf Verdachtsfälle zu reagieren. Diese Maßnahmen seien "zum Schutz der humanitären und karitativen Tätigkeiten in Umgebungen mit hohem Risiko oder besonderer Instabilität, in denen der Heilige Stuhl und seine Institutionen zugunsten der bedürftigen Zivilbevölkerung besonders aktiv sind", heißt es in dem Bericht.

Der Direktor der Finanzaufsicht, Tommaso Di Ruzza, verwies in dem Zusammenhang auf eine mangelnde Rechtssicherheit für humanitäre Organisationen in Krisenregionen wie auch auf unsichere Transferwege für Hilfsgelder in korrupten Staaten. Gleicherweise soll laut dem Bericht die Herkunft von Spenden überprüft werden. Der Vatikan verabschiedete im November ein eigenes Gesetz zur Registrierung und Kontrolle von Wohltätigkeitsorganisationen.


Quelle:
KNA