Missio-Präsident verurteilt Mord an Priester auf den Philippinen

"Heimtückische Brutalität"

Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio München, Wolfgang Huber, hat den zweiten Mord an einem katholischen Priester auf den Philippinen innerhalb weniger Monate verurteilt. Der Priester Mark Anthony Yuaga Ventura sei kaltblütig erschossen worden.

Katholische Kirche Sankt Maria in Vigan, Philippinen / © Hans Knapp (KNA)
Katholische Kirche Sankt Maria in Vigan, Philippinen / © Hans Knapp ( KNA )

In einer am Montag in München veröffentlichten Erklärung spricht Huber von einer weiteren Eskalation des repressiven Vorgehens gegen unliebsame Kirchenvertreter in dem südasiatischen Inselstaat. Der Priester Mark Anthony Yuaga Ventura, der sich auf die Seite der Ureinwohner und gegen Bergbauprojekte gestellt habe, sei am Sonntag kaltblütig erschossen worden. Diese heimtückische Brutalität solle die Kirche einschüchtern und mundtot machen, kritisierte Huber.

Polizeiberichten zufolge hatte der Geistliche in der Stadt Gattaran gerade die Sonntagsmesse beendet, als ein bisher unbekannter Mann den 37-Jährigen mit zwei Schüssen tötete. Der Täter und ein Komplize ergriffen die Flucht. Der Priester war laut Mitteilung als mutiger Fürsprecher der einheimischen Bevölkerung bekannt, deren Landrechte immer wieder durch Bergbaukonzerne infrage gestellt werden.

Sich an die Seite der Armen und Ausgebeuteten zu stellen, sei grundlegender Auftrag der Kirche, erinnerte der missio-Präsident und fügte hinzu: "Der Versuch, Kirchenleute im Angesicht von Unrecht und Unterdrückung ins Unpolitische zu drängen, darf nicht gelingen." Auch die Inhaftierung und Androhung der Ausweisung der australischen Ordensfrau Patricia Fox, die seit 30 Jahren auf den Philippinen wirke, folge diesem Muster. Huber rief dazu auf, die Entwicklungen wachsam mit zu verfolgen und immer wieder die Stimme zugunsten der Unterdrückten zu erheben.


Quelle:
KNA