Der Generalsekretär des Weltkirchenrats (ÖRK), Olav Fykse Tveit, hat das Engagement von Papst Franziskus für die Einheit der Christen gelobt. "Papst Franziskus treibt frühere Bekenntnisse zur Ökumene mit neuem Engagement vorwärts", sagte Tveit in einem Interview mit dem Schweizer Internetportal kath.ch (Samstag).
Der Generalsekretär erinnerte an die Reise des Papstes zum Reformationsgedenken des lutherischen Weltbundes im schwedischen Lund und den Empfang evangelischer Kirchgemeinden wie der Waldenser im Vatikan. Auch Franziskus' geplanter Besuch beim ÖRK in Genf am 21. Juni sei eine "sehr starke Botschaft".
Machen, statt träumen
Franziskus betone zwar, dass es eine theologische Basis für die Einheit brauche. "Aber er betont ebenso sehr, dass wir nicht warten können, bis all das geklärt ist. Wir müssen zeigen, was wir gemeinsam tun können, insbesondere in den Bereichen Mission und Diakonie: Wie dienen wir der Welt gemeinsam? Wo legen wir gemeinsam Zeugnis ab?" Da sehe er, Tveit, eine große Übereinstimmung mit dem Programm des ÖRK.
Franziskus mache deutlich, dass Handlungen wichtiger seien als Ideen. Tveit kündigte an, bei dem Papstbesuch werde es kein offizielles gemeinsames Schlussdokument geben, "aber vielleicht eine Botschaft": Auf der Agenda stehen nach den Worten des Norwegers Gebete und private Gespräche, jedoch keine Verhandlungen. "Die Hauptbotschaft liegt natürlich in all den Bildern und im Ereignis selber."
Über den Weltkirchenrat
Dem 1948 gegründeten ÖRK gehören 348 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften aller Kontinente an. Die katholische Kirche gehört nicht dazu. Nach den Besuchen Pauls VI. 1969 und Johannes Pauls II. 1984 in Genf ist es der dritte Besuch eines Papstes beim Weltkirchenrat.