Kardinal Marx fordert mehr globale Gerechtigkeit

"Alle sollten profitieren"

Eine Delegation deutscher Bischöfe weilt derzeit in Madagaskar zu einem deutsch-afrikanischen Bischofstreffen. Ein Thema ist dabei die Herausforderung der wachsenden Globalisierung. Diesbezüglich hat Kardinal Marx einen Wunsch.

Eröffnung des Bischofstreffens / © Kopp (DBK)
Eröffnung des Bischofstreffens / © Kopp ( DBK )

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, fordert Gerechtigkeit in der globalisierten Welt. Nicht nur die Starken und Leistungsfähigen sollten von der Globalisierung profitieren, sagte Marx am Mittwoch bei der Eröffnung des Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffens in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo.

Wirtschaftliche und soziale Entwicklungen sollten allen Menschen, "ungeachtet ihrer Nationalität, ihrer Religionszugehörigkeit oder der wirtschaftlichen Verwertbarkeit ihrer Arbeit" zugute kommen.

Die Kirche verstehe den Menschen nicht bloß als wirtschaftlichen Produzenten und Konsumenten, betonte der Kardinal. Wichtig sei die Person in "ihrem sozialen Beziehungsreichtum und mit ihren geistigen und spirituellen Fähigkeiten".

Veränderungen von Kultur- und Glaubenswelten

Mit der Globalisierung gingen "Veränderungen von Kultur- und Glaubenswelten" einher, sagte Marx weiter. Die katholische Kirche umfasse als Weltkirche unterschiedliche Kulturen, Nationen und Traditionen. Daraus könnten wichtige und fruchtbare Diskurse entstehen. "Die Weltkirche bekommt ein Gesicht, wenn man sein Gegenüber kennt und voneinander weiß", so Marx.

Das Bischofstreffen in Madagaskar dauert bis Sonntag am. Im Zentrum stehen Fragen nach wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umwälzungen. Ausrichter sind die Deutsche Bischofskonferenz und die gesamtafrikanische Bischofskonferenz SECAM.

Treffen mit Tradition

An der Begegnung nehmen 16 Bischöfe aus Deutschland und Afrika teil sowie Vertreter von Hilfswerken. Neben Marx sind von deutscher Seite der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg) sowie die Weihbischöfe Udo Bentz (Mainz), Johannes Bündgens (Aachen) und Ludger Schepers (Essen) vertreten. Kardinal Marx wird nach dem Treffen noch für zwei Tage nach Südafrika weiterreisen.

Die Tradition Deutsch-Afrikanischer Bischofstreffen reicht bis in die 1980er Jahre zurück. Seitdem kommen deutsche und afrikanische Bischöfe in unregelmäßigen Abständen zusammen, um über Themen zu beraten, die die Ortskirchen gemeinsam betreffen. Zuletzt fand das Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen 2011 in München und Berlin statt. Dabei ging es um das Thema "Afrikanische Migration nach Europa".

 

Deutsch-afrikanisches Bischofstreffen / © Kopp (DBK)
Deutsch-afrikanisches Bischofstreffen / © Kopp ( DBK )
Quelle:
KNA