Misereor ruft zu Spenden für Afrika auf

"Lage ist dramatisch“

Angesichts einer drohenden Hungerkrise in Teilen von Afrika ruft das katholische Hilfswerk Misereor zu Spenden auf. Wetterextreme, Bürgerkrieg, knappe Lebensmittel – Millionen Menschen seien bedroht, hieß es.

Hungersnot im Südsudan / © Daniel Maissan (epd)
Hungersnot im Südsudan / © Daniel Maissan ( epd )

Auch brauche es deutlich mehr politisches Engagement, um die von Hunger geprägten Regionen Afrikas langfristig zu stärken, sagte die Leiterin der Afrika-Abteilung, Maria Klatte, am Montag in Aachen. Misereor unterstützt die Forderung von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU), der kürzlich einen UN-Krisenfonds und eine Afrika-Offensive der EU gefordert hatte.

Aufgrund von Wetterextremen und zunehmender Unsicherheit in Teilen der Sahelzone, anhaltenden Regenfälle in Kenia und dem Bürgerkrieg im Südsudan seien in der Region Millionen Menschen von einer akuten Hungersnot bedroht, so Misereor. Die internationale Gemeinschaft müsse sich in den betroffenen Ländern für eine Stabilisierung und eine friedliche Lösung von Konflikten einsetzen. Nur so könne das in den nachhaltigen Entwicklungszielen formulierte Ziel erreicht werden, Hunger langfristig zu bekämpfen und Ernährungskrisen zu vermeiden.

Dramatische Lage im Südsudan

Dazu solle die internationale Gemeinschaft etwa kleinbäuerliche Produktionssysteme stärken und sich für eine gerechte Handels- und Agrarpolitik einsetzen, forderte Misereor weiter. "Die Lage im Südsudan ist dramatisch", sagte Klatte. Von etwa zehn Millionen Südsudanesen benötigten rund sieben Millionen Hilfe aus dem Ausland.

Wegen des Bürgerkriegs hätten die Menschen ihre Felder jahrelang nicht bestellen können. Auch in Kenia hätten anhaltende Regenfälle die Ernten und Felder zerstört. Misereor unterstützt die örtliche Diözese Marsabit nach eigenen Angaben mit rund 80.000 Euro Soforthilfe. In der Sahelzone gehe den Menschen das Trinkwasser aus, hieß es weiter. Dort würden 40 Millionen Euro an Nothilfe gebraucht.


Quelle:
KNA