Der Erzbischof ist auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Die bis Mittwoch dauernde Tagung widmet sich vor allem dem Recht auf Religionsfreiheit. "Sie ist ein Menschenrecht von zentraler Bedeutung, dessen universaler Geltungsanspruch aber in vielen Teilen der Welt infrage gestellt, uminterpretiert und ausgehöhlt wird", warnte Schick. Die Einflussnahme gehe so weit, dass die Schutzinstrumente, die im Rahmen der Vereinten Nationen entwickelt worden seien, sich oft als unzureichend erwiesen. Es brauche daher die Mithilfe jedes Einzelnen, um dieses Recht nachhaltig zu sichern.
"Gerade uns weltkirchlich engagierte Christen können die vielfältigen Gefährdungen der Religionsfreiheit nicht unberührt lassen“, sagte Schick. Mit der Erklärung über die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanischen Konzils bekenne sich die Weltkirche zu der Auffassung, "dass die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat“. Die Kirche verstehe dieses als "in Wahrheit auf die Würde der menschlichen Person selbst gegründet“ und verlange seinen Schutz durch die staatliche Rechtsordnung.
Viele wüssten nicht, was Einschränkung der Religionsfreiheit bedeute
Die Verletzung der Religionsfreiheit sei auch deshalb möglich, weil viele nicht wüssten, was Einschränkung der Religionsfreiheit bedeute, wo sie geschehe und was sie für Einzelne bedeute, so der Erzbischof. Die Kirche mache sich für Information stark. Dazu gehörten etwa die Jahrestagung, regelmäßige Veröffentlichungen des kirchlichen Hilfswerks missio zur Situation der Religionsfreiheit in einzelnen Ländern, der 2017 zum zweiten Mal herausgegebene Ökumenische Bericht über die Religionsfreiheit sowie der jährliche Tag der verfolgten und bedrängten Christen der Deutschen Bischofskonferenz im Advent.
Die Jahrestagung Weltkirche und Mission geht anhand der Praxis in Indien, Pakistan, der Arabischen Halbinsel und Kirgistan der Frage nach, ob die Staaten ihren Verpflichtungen zum Schutz der Religionsfreiheit nachkommen und welchen Beitrag die Christen in Gesellschaft und Politik zu ihrer Durchsetzung leisten können. Die Ergebnisse der Gespräche sollen in eine für Mittwoch angekündigte Abschlusserklärung einfließen.