Jahrestagung zur Religionsfreiheit

Schick: Interreligiöser Friede ist ein Dauerauftrag

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat für den interreligiösen Dialog geworben. "Keine Religion und kein Religionsangehöriger darf die Religion eines anderen verachten, lächerlich machen oder mit Zwang bekehren wollen".

Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche / © Harald Oppitz ( KNA )

Das erklärte Erzbischof Schick in der Funktion als Vorsitzender der Konferenz Weltkirche am Dienstag in Würzburg. Dort findet bis 6. Juni deren Jahrestagung "Religionsfreiheit - ein umkämpftes Menschenrecht" statt.

Nicht nur international, auch in Deutschland werde Religionsfreiheit missachtet und verletzt, gab Schick zu bedenken. "Ein neu aufgekommener Antisemitismus und populistische Parolen bedrohen das gute Zusammenleben zwischen friedliebenden Juden, Muslimen und Christen bei uns." Für den Religionsfrieden brauche es Achtsamkeit und Klarheit. Jedes Aufflammen von Feindseligkeit gegen Religionen müsse unverzüglich eingedämmt werden: "Religionsfreiheit und der Friede zwischen den Religionen ist ein Dauerauftrag, der kein Verfallsdatum kennt."

Schick: Beschränktes Wissen als Ursache von Intoleranz

Die Tagungsbeiträge aus aller Welt zeigten, wie vielfältig und subtil die Religionsfreiheit verletzt werden könne, sagte der Erzbischof.

"Sie rühren her von politischer Macht, die despotisch keine anderen Auffassungen zulassen will als die ihre und die deshalb Religionen verbiete, einschränke und verfolge oder für sich verzwecke", sagte der Erzbischof.

Gegenwärtig werde in Ländern wie Pakistan, Indien oder dem Irak die Religionsfreiheit der Christen eingeschränkt durch Angehörige anderer Religionen, die sogar die eigenen Familienangehörigen für ihre Andersgläubigkeit bestraften. Intoleranz habe, so Schick, oft mit beschränktem Wissen zu tun. Wer gebildet sei, und um die Zusammenhänge von Mensch und Religion, Freiheit und Selbstbestimmung wisse, sei toleranter und erkenne, dass alle Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben.


Quelle:
KNA