Frauen zu verachten sei eine "Sünde gegen den Schöpfergott", unterstrich Papst Franziskus laut dem Nachrichtenportal "Vatican News" in der Morgenmesse am Freitag im Vatikan. Leider sei dieses Phänomen in der heutigen "Wegwerfkultur" überall zu finden, auch vor unserer Haustür, klagte der Papst. Es genüge schon, nachts durch die Städte zu gehen. Dort werde man vielen Frauen begegnen – Migranten oder auch nicht – die gezwungen seien, ihren Körper zu verkaufen.
"Objekt der Begierde, des Gebrauchs"
"Möge uns dieser Evangeliums-Text helfen, über den Menschenhandel nachzudenken, dessen Opfer so oft Frauen sind", so der Papst und bat um das Gebet für die "weggeworfenen, die gebrauchten Frauen, die Mädchen, die ihre Würde verkaufen müssen für einen Arbeitsplatz".
Ausgangspunkt der Predigt war die Warnung Jesu im Evangelium, wer eine Frau auch nur lüstern anschaue, habe schon Ehebruch begangen. Jesus habe scharfe Worte gewählt, um klarzumachen, dass Frauen nicht weniger wert seien als Männer, so Franziskus. Frauen seien "jener Teil, der den Männern insgesamt fehlt, damit sie Gottes Ebenbilder sein können". Sie zu verachten sei "eine Sünde gegen den Schöpfergott".
"Im Fernsehen, in Zeitschriften und Zeitungen zeigt man Frauen wie ein Objekt der Begierde, des Gebrauchs", oft nur, "um eine bestimmte Tomatensorte zu verkaufen", beklagte Franziskus. Doch so missachte man das Bild Gottes, der Mann und Frau nach seinem Abbild geschaffen hat.
Jeus Lehre von der Frau hat Geschichte verändert
Jesus habe der Frau immer Achtung und Respekt entgegengebracht, so der Papst weiter: "Jesus hatte eine Mutter; viele Frauen waren ihm in Freundschaft verbunden, haben ihn auf seiner Sendung begleitet, ihm geholfen. Vielen verachteten, ausgegrenzten Frauen mit Feingefühl und Zärtlichkeit hat er ihre Würde zurückgegeben!"
"Die Lehre Jesu über die Frau hat den Kurs der Geschichte verändert", führte der Papst aus. "Es gibt die Frau vor Jesus, und die Frau nach Jesus. Jesus achtet die Frau, er stellt sie auf eine Stufe mit dem Mann, dem ersten Wort des Schöpfers gemäß, dass beide 'Gottes Abbild' seien."