Fahrradkonferenz fordert mehr Verkehrssicherheit

Diskutieren, debattieren und Fahrradfahren

Mit dem Fahrrad unterwegs sein, bedeutet auch immer ein Risiko eingehen. Die RADKOMM widmet sich der Verkehrssicherheit in NRW und bietet ein breites Programm rund ums Radfahren, erzählt Mitorganisator Ralf Junker im Interview.

Grünes Licht für Fahrradfahrer / © Marius Becker (dpa)
Grünes Licht für Fahrradfahrer / © Marius Becker ( dpa )

DOMRADIO.DE: Wie müssen wir uns die RADKOMM vorstellen – ist das so eine Art Messe für Radfahrer?

Ralf Junker (Sprecher und Mitorganisator der RADKOMM): Die RADKOMM ist eine Messe für Fahrradfahrer, aber sie ist noch viel mehr. Sie ist vor allen Dingen eine Konferenz. Menschen aus 50 verschiedenen Städten aus ganz Nordrhein-Westfalen kommen zusammen, um gemeinsam zu diskutieren, zu debattieren und den Fahrradverkehr in Köln und in Nordrhein-Westfalen nach vorne zu bringen.

DOMRADIO.DE: Was gibt es denn sonst noch zu sehen auf der RADKOMM?

Junker: Im Hof stehen verschiedene Stände vom ADFC Köln (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) und vom VCD (Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Köln & Umgebung e.V.). Wir haben eine mobile Fahrrad-Waschanlage – alle, die ihr Fahrrad heute waschen wollen, können das in der Alten Feuerwache tun.

DOMRADIO.DE: Auf der RADKOMM beginnt auch die Volksinitiative "Aufbruch Fahrrad". Was verbirgt sich hinter dieser Volksinitiative?

Junker: Die Volksinitiative ist ein Mittel der direkten Demokratie, wo die Bürger selber Politik machen können. Mit unserer Volksinitiative wollen wir in ganz NRW 66.000 Unterschriften sammeln. Mitmachen können alle, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und hier wahlberechtigt sind. Wir haben neun Forderungen formuliert und wenn wir genug Unterschriften haben, dann fahren wir mit Lastenrädern in den Landtag nach Düsseldorf und übergeben sie dort. Das Gesetz sieht vor, dass sich der Landtag mit unseren Forderungen befassen muss.

DOMRADIO.DE: Wir müssen jetzt nicht alle neun Forderungen durcharbeiten, aber was steckt in diesen Forderungen drin?

Junker: Eine Forderung – und das ist für mich die wichtigste – lautet, dass im Verkehr keine Todesfälle mehr passieren sollen, dass keine Menschen mehr im Verkehr sterben. Dieses Jahr sind in Köln schon zwei Radfahrer gestorben. Wir wollen, dass das aufhört. Und deswegen fordern wir, die Sicherheit der Radfahrer zu gewährleisten. Unter anderem auch dadurch, dass die Polizei mehr kontrolliert, ob Radschutzstreifen von Autos zugeparkt werden. Denn in solchen Fällen müssen Radfahrer auf die Straße ausweichen und dann sind sie in Gefahr.

DOMRADIO.DE: Morgen findet auch eine besondere Fahrrad-Demo statt, die Sternradfahrt. Was hat es damit auf sich?

Junker: Das ist die zweite Veranstaltung, die wir an diesem Wochenende organisieren und die elfte Kölner Fahrrad-Sternfahrt, zum ersten Mal vom RADKOMM-Verein organisiert. Wir erwarten 2.500 bis 3.000 Teilnehmer aus allen Stadtteilen und Vororten von Köln. Und dort können alle mitfahren, die am Sonntag Lust haben Fahrrad zu fahren. Dazu haben wir Routen organisiert, die man auf der Internetseite www.sternfahrt-koeln.de einsehen kann.

Wir treffen uns alle am Sonntag um 13 Uhr am Rudolfplatz. Dann fahren wir eine gemeinsame Runde durch die Innenstadt. Und zum Schluss gibt es ein kleines Bonbon: Denn wir dürfen ausnahmsweise als Fahrradfahrer durch den Rheinufertunnel fahren. Um 14 Uhr beginnt dann auf dem Heumarkt die große Abschlussveranstaltung, wo eine tolle Band spielen wird, die HopStopBanda. Außerdem haben wir Sprecher von Greenpeace aus Hamburg und Hermann Knoflacher, ein alter Verfechter des Fahrrads aus Wien, wird kommen und dort sprechen. Und alles kostenfrei.

Das Interview führte Milena Furman.


Quelle:
DR