Weihbischof Puff zeigt sich im Bonner Finanzskandal kritisch

Kopfschütteln und Vorwürfe

Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff hat sich zum millionenschweren Finanzskandal in der Bonner Münsterpfarrei zu Wort gemeldet. Die rund zwei Millionen Euro, um die es gehe, seien "keine Peanuts".

 (DR)

Das sagte er der "Bild"-Zeitung (Samstag). Für die Pfarrgemeinde sei es "viel Geld". Daher verstehe er, "dass viele Menschen jetzt den Kopf über Monsignore Schumacher schütteln und ihm Vorwürfe machen".

Der langjährige Bonner Stadtdechant Wilfried Schumacher war am 11. Mai von seinen Ämtern zurückgetreten. Laut Erzbistum Köln wurden zwischen 2009 und 2014 rund zwei Millionen Euro aus dem Substanzvermögen unzulässig verwendet, um Löcher im Etat der Pfarrei zu stopfen. Persönliche Bereicherung wird weder Schumacher noch dem Rendanten (Finanzverwalter) unterstellt.

"Erzwungener Amtsverzicht"

Eine Initiative um den früheren Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) und Ex-Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) wendet sich gegen den aus ihrer Sicht "erzwungenen Amtsverzicht", der "innerhalb von 22 Stunden" erfolgt sei. Dazu erklärte Weihbischof Puff, die Stimmung in Bonn sei "nicht so pro Schumacher, wie es die Unterzeichner der Petition glauben lassen wollen".

Die Initiatoren hatten die Petition am Mittwoch mit rund 1.500 Unterschriften an die Deutsche Bischofskonferenz übermittelt. Sie fordern ein zweites externes Gutachten, in dem auch eine mögliche Verantwortung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki untersucht werden soll.


Quelle:
KNA