Papst-Appell am Weltflüchtlingstag

Keine Angst vor Flüchtlingen

Papst Franziskus hat zur Überwindung der Angst vor Flüchtlingen aufgerufen. Bei Twitter warnte der Papst anlässlich des Weltflüchtlingstag davor, Fremde auszugrenzen. Bereits in der vergangenen Woche hatte Franziskus das Wort ergriffen.

Nachdenklich: Papst Franziskus / © Paul Haring (KNA)
Nachdenklich: Papst Franziskus / © Paul Haring ( KNA )

In seiner Twitter-Botschaft mahnte der Papst, "bedürftige Nächste aufzunehmen".

 

 

Papst hat bereits am Freitag Wort für Flüchtlinge ergriffen

In der erbitterten europäischen Debatte um den Umgang mit Migranten hat Papst Franziskus bereits am vergangenen Freitag das Wort für die Flüchtlinge ergriffen. Jesu Christu möge "uns und unsere Welt lehren, denen nicht zu misstrauen und diejenigen nicht der Gewalt der Wellen zu überlassen", die ihre Heimat auf der Flucht vor Hunger und Ungerechtigkeit verlassen müssen, sagte der Pontifex  bei einer Audienz in Rom. Er rief die Menschen dazu auf, nicht im Überfluss zu leben, sondern Mitgefühl mit den Schwächsten zu haben.

Am Vortag hatte das Katholikenoberhaupt davor gewarnt, Migranten nur als "Nummern" anzusehen. Es gehe um "Menschen mit ihrer eigenen Geschichte, ihrer Kultur, ihren eigenen Gefühlen und ihren eigenen Wünschen". "Diese Personen, die unsere Brüder und Schwestern sind, brauchen andauernden Schutz, unabhängig von ihrem Migrationsstatus."

Ermittlungen gegen Flüchtlingsrettungsorganisationen eingestellt

Ein Gericht in Palermo verfügte unterdessen die Einstellung der Ermittlungen gegen die beiden Flüchtlingsrettungsorganisationen Sea Watch und Proactiva Open Arms. Deren Schiffe waren im vergangenen Jahr zeitweise unter dem Verdacht von Kontakten zu libyschen Schleusern und der Begünstigung illegaler Einwanderung beschlagnahmt worden. Es sei nicht verwunderlich, dass die Rettungsschiffe "luventa" der deutschen Hilfsorganisation Sea Watch und "Golfo Azzurro" der spanischen Seenotretter die Geretteten nach Italien gebracht hätten, teilten die Untersuchungsrichter mit.

Der Internationalen Seenotrettungskonvention zufolge erschöpften sich Seenotrettungsaktionen nicht darin, Menschen an Bord zu nehmen. Diese müssten demnach vielmehr in einen sicheren Hafen gebracht werden. Dieser Begriff umfasse auch die Achtung der Grundrechte der Geretteten, betonten sie mit Blick auf eine mangelnde Zusammenarbeit Maltas und auf Menschenrechtsverletzungen in Flüchtlingslagern in Libyen, vor dessen Küste die Menschen gerettet worden waren.


Quelle:
dpa , KNA , epd