Jeder solle sich fragen, was Gott Gutes im eigenen Leben bewirkt habe. Christliches Leben sei vor allem "die dankbare Antwort für einen großherzigen Vater".
Er mahnte, sich nicht zu sehr an Gesetzen zu orientieren, die persönliche Beziehung zu Gott sei wichtiger. "Wie kann ein junger Mensch sich wünschen, Christ zu sein, wenn wir von Zwängen, Pflichten, Konsequenzen und nicht von der Befreiung ausgehen?", setzte das Kirchenoberhaupt seine Katechese-Reihe zu den biblischen Zehn Geboten fort. Es war seine letzte Generalaudienz vor der Sommerpause. Ab 1. August nimmt Franziskus den Mittwochstermin wieder auf.
Papst: "Von uns kann ein Hilferuf ausgehen"
Die Zehn Gebote gingen von der Großherzigkeit Gottes aus, der sein Volk zuerst rette und dann um Vertrauen bitte, so der Papst. Wer noch keine echte Erfahrung der Befreiung Gottes gemacht habe, solle um Hilfe bitten: "Wir retten uns nicht von selbst, aber von uns kann ein Hilferuf ausgehen", sagte Franziskus.
Ein solcher Hilfeschrei sei wichtig, sei ein Gebet, "das Wissen um das, was in uns noch unterdrückt ist und nicht befreit". Jeder habe viele solcher Dinge in sich. Gott habe die Menschen jedoch nicht zu einem Leben in Unterdrückung gerufen, sondern zu einem freien Leben in Dankbarkeit und freudigem Gehorsam.