Spaniens katholische Bischöfe haben die Bildungspläne der neuen sozialistischen Regierung kritisiert. Die Bischofskonferenz sei "zutiefst besorgt" wegen der jüngsten Äußerungen von Bildungsministerin Isabel Celaa, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.
Streitpunkt Religionsunterricht
Zuvor hatte die Politikerin in mehreren Interviews angekündigt, dem schulischen Religionsunterricht künftigen geringeren Stellenwert einzuräumen. "Religion kann keinen akademischen Wert haben", so die Celaa. Daher könne das Fach auch nicht in die Gesamtnote des Abiturs einfließen. Stattdessen solle ein Pflichtfach "gesellschaftliche und ethische Werte" eingeführt werden.
Eingriff in die Religionsfreiheit
Zudem gab die Ministerin an, das System der sogenannten halbstaatlichen Schulen ("educacion concertada") auf den Prüfstand stellen zu wollen, die derzeit von etwa 28 Prozent der spanischen Schüler besucht werden. Die meisten dieser Einrichtungen werden von der katholischen Kirche betrieben, bekommen aber zugleich finanzielle Unterstützung von der öffentlichen Hand.
Die Kirche wertet die angekündigten Schritte als Eingriff in die Religions- und Bildungsfreiheit. Das seien unveräußerliche Rechte, die in der Verfassung und in bindenden internationalen Verträgen festgeschrieben seien, so die Bischöfe.