Bistum Limburg will Gebäude für Ordinariat und Caritas kaufen

Akuter Raumbedarf

Das Bistum Limburg sucht eine Immobilie: Weil zwei Verwaltungsgebäude saniert werden, muss ein Ersatz-Domizil her. Nun will das Bistum für 3,68 Millionen Euro ein Verwaltungsgebäude des Unternehmens Mundipharma kaufen.

Limburger Bistumswappen / © Harald Oppitz (KNA)
Limburger Bistumswappen / © Harald Oppitz ( KNA )

Mitte Februar hielt es das Bistum Limburg für dringend notwendig, die Öffentlichkeit zu informieren. Damals war klar, dass ein Aufwand in zweistelliger Millionenhöhe erforderlich sein würde, um zwei der großen Verwaltungsgebäude der Diözese zu sanieren. In einem der Gebäude - dem Katharina-Kasper-Haus - waren Gefahrstoffe in Bauteilen gefunden worden, darunter Asbest.

Akuter Raumbedarf

"Wir werden nun schnell auf die Suche nach einer Alternative für alle Arbeitsplätze der mehr als 100 Mitarbeiter des Katharina-Kasper-Hauses gehen", erklärte der Finanzdezernent des Bistums, Gordon Sobbeck, damals. "Akuten Raumbedarf" sah das Bistum auch mit Blick auf eine Sanierung des Bistums-Verwaltungsgebäudes Roßmarkt 12, bei dem Hausinstallationen, Fassade, Dach und Brandschutz für etwa zehn Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden müssten.

Nun scheint die gesuchte Alternative für eine "Auslagerung" von Mitarbeitern gefunden zu sein: Das Bistum hat gegenüber der Stadt seine Bereitschaft signalisiert, ein großes Verwaltungsgebäude des Arzneimittelunternehmens Mundipharma zu erwerben. Mundipharma hat bereits angekündigt, den Firmensitz in Limburg aufzugeben und den Standort bis Ende 2018 schrittweise zu verlassen.

Zugleich sucht die Stadt nach mehr Räumlichkeiten für ihre eigene Verwaltung, auch wenn das alte Rathaus "als zentrale Anlaufstelle für die Bürger mitten in der Stadt" erhalten bleiben soll.

"Klares Signal" an die Stadt

Vom Bistum gibt es inzwischen ein "klares Signal" an die Stadt, das Verwaltungsareal von Mundipharma gemeinsam zu nutzen. "In den zuständigen Gremien der Vermögensverwaltung des Bistums zur Genehmigung des Erwerbs sind zustimmende Beschlüsse ohne Gegenstimme gefasst worden", heißt es in einer Mitteilung des Bistums-Finanzdezernenten Sobbeck. Die Diözesan-Gremien haben damit dem Kauf des "Verwaltungsgebäudes I" zugestimmt.

Das Bistum will demnach das Gebäude mit dem dazugehörigen Grundstück und rund 150 Stellplätzen zu einem Preis von 3,68 Millionen Euro erwerben. Diese Summe bestätigte Bistumssprecher Stephan Schnelle auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Frankfurt. Das Mundipharma-Verwaltungsgebäude solle "als Ersatz für Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und des Diözesan-Caritasverbandes" dienen, sagte Schnelle.

Im Katharina-Kasper-Haus hat der Diözesan-Caritasverband seinen Sitz, auch Teile der Bistumsverwaltung sind in dem Gebäude. In dem 1967 errichteten zehngeschossiges Hochhaus mit etwa 8.000 Quadratmetern Bürofläche waren überall Asbestfasern im Wandputz gefunden worden.

Solange man die Oberflächen nicht bearbeite, könnten die Schadstoffe nicht freigesetzt werden, hieß es. Das gelte auch für den krebserregenden Schadstoff PCB (Polychlorierte Biphenyle), der im Außenbereich der Fassade in Fugen festgestellt worden sei, außerdem für PCP (Pentachlorphenol) in einer Holzdecke des Gebäudes.

Entscheidung im August erwartet

Als "sehr erfreuliches Signal aus dem Bistum" wertet nun Limburgs Bürgermeister Marius Hahn das Kaufsignal des Bistums für das Gebäude. Hahn hatte frühzeitig auf eine Kooperation von Bistum und Stadt gesetzt, "um beiden Institutionen möglichst zügig und risikoarm neue Verwaltungsgebäude zu ermöglichen".

Zusammen mit dem Unternehmen Fidelio Heathcare, einem Beratungsdienstleister für die Gesundheitsindustrie, der die Produktionsstätten von Mundipharma übernehmen will, wäre damit für das komplette Mundipharma-Areal eine Folgenutzung gesichert. 10,9 Millionen Euro wurden laut Stadt als Kaufpreis für das gesamte Areal benannt, das aus zwei Verwaltungsgebäuden, dem Conference Center und einem teilweise noch unbebauten Grundstück besteht.

Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt befasst sich am 16. August mit dem Thema. Am 27. August soll die Stadtverordnetenversammlung in Limburg endgültig entscheiden. Gibt diese grünes Licht, will sich auch das Bistum näher zu dem Immobilien-Deal äußern und dazu, wieviele Mitarbeiter wann umziehen sollen.


Quelle:
KNA