"Den technischen Fortschritt werden wir nicht aufhalten können. Es geht darum, diesen zu gestalten und Unternehmerinnen und Unternehmer zu stärken, die sich bewusst ethisch verhalten wollen", erklärte er am Donnerstag nach einem Besuch der ehemaligen Aachener Kirche Sankt Elisabeth, die als Digital Church Raum für digitale Start-ups bietet.
Digitalisierung verändere Wirtschaft und Gesellschaft stark, so Rekowski in seinem Präses-Blog. Oft seien Sachverhalte so komplex, dass eine ethische Bewertung schwierig sei. Auch habe es Rationalisierungen im Arbeitsleben bereits vor der Digitalisierung gegeben. Problematisch sei es, wenn einzelne digitale Plattformen quasi ein Monopol hätten.
Appell an Verbraucher
Die im Internet verbreitete Kostenlos-Mentalität führe nicht zu ethischen digitalen Dienstleitungen. "Hier müssen wir auch als Verbraucherinnen und Verbraucher die Bereitschaft haben, für Dienste ein angemessenes Entgelt zu bezahlen", so Rekowski.
Um sich ethisch orientieren zu können, empfehle sich möglicherweise für Verbraucher - ähnlich wie im fairen Handel - ein Siegel für digitale Dienstleistungen und Produkte. Als positives Beispiel wertete der Präses eine ihm vorgestellte digitale Datenbrille, die Migranten bei Qualifizierungsmaßnahmen Information grafisch und nicht sprachlich auf Deutsch darbietet. Laut Rekowski muss die Kirche über die Chancen und Risiken sowie die gesellschaftlichen Konsequenzen der Digitalisierung nachdenken. "Das geht nur im Dialog", so der Präses.