Es brauche einen "qualitätsbetonten Journalismus, der sich - trotz Alltagshektik und Druck in den Redaktionen - die Zeit der klugen und aufmerksamen, tiefgreifenden und engagierten Recherche nimmt und zunächst der Wahrheit auf den Grund geht", erklärte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, am Dienstag in Bonn.
Nicht vorschnell Meinungen produzieren
Alle Menschen seien angehalten, nicht vorschnell Meinungen zu produzieren und zu provozieren, so Fürst. Er nehme mit Sorge zur Kenntnis, wie Einzelpersonen und Gruppen über Soziale Medien mit haltlosen Behauptungen und gezielten Falschinformationen Stimmung machten. Das zeigten etwa auch die Ereignisse von Chemnitz.
Fürst schloss sich Papst Franziskus an, der in einer Botschaft zum Mediensonntag davor warnte, Kommunikation "in einer von Hochmut und Egoismus geleiteten Welt" auf entstellte Weise zu nutzen. Niemand "kann sich der Verantwortung entziehen...Unwahrheiten entgegenzutreten", heißt es in dem Papstschreiben.
Wahrheit finden, fördern und vermitteln
Der katholische Medienbischof appellierte an Kirche und Gesellschaft: "Helfen wir mit einer gewissen Form von Gelassenheit, nicht der medialen Gier zu verfallen, sondern Sachinformationen und Fachrecherchen in Ruhe und Professionalität zu suchen." Nur so lasse sich Wahrheit finden, fördern und vermitteln.
Weiter forderte Fürst die Verlage auf, in "Qualitäts-Journalismus" zu investieren. Notwendig sei ein Journalismus, der Menschen zugutekomme, die selbst keine Stimme haben, der sich nicht verstelle und stattdessen der Unwahrheit, Effekthascherei und dem prahlerischen Reden den Kampf ansage.
Einen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel gibt es seit 1967. Er wurde von Papst Paul VI. als Welttag der Massenmedien eingeführt. In Deutschland wird er als "Mediensonntag" am 2. Sonntag im September begangen.