Erste päpstliche Basilika in Sachsen

"Basilica minor"

Sachsen hat seine erste päpstliche Basilika: Papst Franziskus hat der Wechselburger Wallfahrtskirche den Ehrentitel "Basilica minor" verliehen, wie der Bischof von Dresden-Meißen Timmerevers, am Sonntag bei der Bistumswallfahrt in Wechselburg verkündete. 

Das Wappen des Heiligen Stuhls / © Paul Haring (KNA)
Das Wappen des Heiligen Stuhls / © Paul Haring ( KNA )

Sachsen hat seine erste päpstliche Basilika: Papst Franziskus hat der Wechselburger Wallfahrtskirche den Ehrentitel "Basilica minor" verliehen, wie der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, am Sonntag bei der Bistumswallfahrt im mittelsächsischen Wechselburg verkündete. Dazu werde es am 12. November, dem 850. Jahrestag der Ersterwähnung der Klosterkirche, einen feierlichen Gottesdienst geben, an dem auch der Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, teilnehmen will.

Erste päpstliche Basilika in Ostdeutschland

"Basilica minor" ist in der katholischen Kirche ein Ehrentitel, mit dem der Papst bedeutungsvolle Kirchen auszeichnet. Weltweit gibt es etwa 1.500, in Deutschland nunmehr 77 solcher Gotteshäuser. Wechselburg ist dabei, außerhalb Berlins, die erste dieser Basiliken in Ostdeutschland. Die spätromanische Basilika gehört zu den am besten erhaltenen romanischen Bauten im Osten Deutschlands.

Gegründet wurde das Kloster Wechselburg 1168 und 1543 im Zuge der Reformation aufgelöst. Die bayerische Benediktiner-Abtei Ettal eröffnete dort 1993 auf Einladung des Bistums Dresden-Meißen eine Niederlassung, um die katholische Minderheit in Ostdeutschland nach dem Ende der DDR zu unterstützen. 2012 wurde das Tochterkloster zu einem Priorat erhoben. Dessen Gäste sind zu jeweils einem Drittel katholisch, evangelisch und konfessionslos. In Wechselburg finden unter anderem Jugendvespern mit mehreren hundert Teilnehmern statt.

In die Schlagzeilen kam das Kloster auch im Zusammenhang der Missbrauchsfälle von Ordensmännern an der Internatsschule des Mutterklosters Ettal, die bis etwa 1990 belegt sind. Einer der beschuldigten Mönche lebte zwischen 2005 und 2010 in Wechselburg. Aus dieser Zeit lagen keine Vorwürfe gegen ihn vor. 2016 wurde er aus dem Orden ausgeschlossen und zu sieben Jahren Haft verurteilt.


Bischof Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen / © Arno Burgi (dpa)
Bischof Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen / © Arno Burgi ( dpa )
Quelle:
KNA