Nummer Zwei der Anglikaner kündigt Rücktritt an

Noch bis 2020

John Sentamu (69), erster schwarzer Erzbischof der anglikanischen Staatskirche von England, hat seinen Rücktritt angekündigt. Er werde sein Amt als Erzbischof von York, das er seit 2005 innehat, am 7. Juni 2020 niederlegen.

John Sentamu, anglikanischer Erzbischof von York  / ©  Pressestelle/Kippa Matthews (KNA)
John Sentamu, anglikanischer Erzbischof von York / © Pressestelle/Kippa Matthews ( KNA )

Das teilte der Geistliche am Montag mit. Er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um seiner Diözese genug Zeit für die Regelung der Nachfolge zu geben.

John Tucker Mugabi Sentamu ist die Nummer Zwei in der Hierarchie der anglikanischen Staatskirche. Seine Fähigkeiten als einer der besten Kenner des anglikanischen Kirchenrechts erwiesen sich in Zeiten drohender Spaltung als wertvoll. Der 1949 in Uganda geborene Sentamu scheut auch vor plakativen Auftritten nicht zurück. 2008 sprang der Erzbischof am Jahrestag des D-Day, der Landung alliierter Truppen in der Normandie, aus 3.600 Metern Höhe mit dem Fallschirm ab, um Spenden für in Afghanistan verwundete Soldaten aufzubringen. 2006 campierte er für eine Woche in seiner eigenen Kathedrale, aus Solidarität mit den Opfern des Nahost-Konflikts.

Im Dezember 2007 zerschnitt er im Fernsehen seinen weißen Priesterkragen, um gegen das Regime des simbabwischen Staatspräsidenten Robert Mugabe zu protestieren. Als früherer Richter in Uganda musste Sentamu in den 70er Jahren vor der Folter Idi Amins fliehen. Er hatte sich geweigert, einen Vetter des Diktators freizusprechen. Oft zelebriert er den Gottesdienst in bunten Gewändern, die an seine afrikanische Heimat erinnern.


Quelle:
KNA