Zudem wolle man in den eigenen Einrichtungen sichere Umgebungen schaffen, erklärte der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Gallagher in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Laut dem am Dienstag vom Vatikan verbreiteten Skript warnte er zugleich vor "ideologischen Interpretationen" der Menschenrechte.
Gallagher nannte es "skandalös", dass die Menschenrechte noch 70 Jahre nach ihrer Erklärung am 10. Dezember 1948 verletzt würden.
Einschränkungen der Religionsfreiheit angeprangert
Dabei verwies er unter anderem auf Kinderarbeit, willkürliche Haft und Kinderehen, aber auch auf moderne Formen von Sklaverei und Einschränkungen der Gewissens- und Religionsfreiheit. Mancherorts komme ein Religionswechsel oder die Ausübung des eigenen Glaubens einem Todesurteil gleich, so der Vatikandiplomat in seiner Rede am Montag.
Weiter beklagte Gallagher eine "ideologische Kolonialisierung" durch stärkere und reichere Gesellschaften. Besorgt sei der Vatikan auch über eine "immer engere Auslegung des Rechts auf Leben". Eine aktuelle Tendenz erkenne den Wert und die Würde des Menschenlebens nicht mehr in jeder Phase vom Beginn bis zum Ende an. So würden "Kinder im Mutterleib ignoriert und das Leben von älteren Menschen und Personen mit Behinderungen als verzichtbar oder regelrecht als soziale Last behandelt".