Der Einsatz der Zivilgesellschaft gegen die Todesstrafe nimmt nach Angaben von Sant'Egidio zu: 2018 haben sich nach eigenen Angaben tausende Bürger an die katholische Gemeinschaft gewandt, mit der Bitte um Brieffreundschaft mit einem Todeskandidaten.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio setzt sich seit Jahren mit verschiedenen Kampagnen gegen die Todesstrafe ein. Zum Welttag gegen die Todesstrafe an diesem Mittwoch werden Mitglieder der Gemeinschaft wieder Insassen in Todestrakten weltweit besuchen.
Beispiel Europa könne Nachahmung finden
"In den vergangenen Monaten ist der Einsatz der Zivilgesellschaft gegen die Todesstrafe größer geworden", heißt es in einer Pressemitteilung von Sant'Egidio.
Tausende Europäer hätten sich für den Schutz des Lebens von Verurteilten eingesetzt und durch ihre Appelle in einigen Fälle eine Hinrichtung verhindert. "Auf allen Ebenen der Gesellschaft, der Institutionen und der Regierungen sollte dieser bürgerliche Einsatz zur Stärkung der Menschlichkeit mit Leben erfüllt werden", heißt es.
Die Gemeinschaft treibt voran, dass die Todesstrafe in Zukunft vollständig abgeschafft werde "wie das in den vergangenen Jahren in verschiedenen Ländern vor allem in Afrika der Fall war".
Einziger Kontinent ohne die Todesstrafe
Das Beispiel Europas könne Nachahmung finden. Europa sei der einzige Kontinent, der bisher die Todesstrafe ganz abgeschafft habe. Die aktuellen Entwicklungen - zum Beispiel die Abschaffung der Todesstrafe in Burkina Faso - ermutige.
Auch die Entscheidung von Papst Franziskus, den Katechismus der Katholischen Kirche zu ändern und die Todesstrafe als "unzulässig im Licht des Evangeliums" zu bezeichnen, "weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt", gibt der Gemeinschaft Hoffnung, dass der Tag kommen wird, an dem die Todesstrafe nicht mehr existiert.