Aus dem gleichen Grund versetzte er den früheren Bischof von Iquique in Chile, Marco Antonio Ordenes Fernandez (53), in den Laienstand, wie der Vatikan am Samstag mitteilte.
Cox, von 1990 bis 1997 Erzbischof im chilenischen La Serena, wurde seit längerem sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt.
"Unangemessenen Verhalten"
Im Alter von 63 Jahren trat er von seinem Amt zurück, ohne dass die Kirchenleitung einen Grund angab. Üblicherweise bieten katholische Bischöfe erst mit 75 ihren Amtsverzicht an. Seit 2002 lebte Cox am Stammsitz seiner Ordensgemeinschaft der Schönstattpatres in Vallendar bei Koblenz. Der damalige Erzbischof von Santiago, Kardinal Francisco Javier Errazuriz, begründete den Wegzug mit einem "unangemessenen Verhalten" des Geistlichen.
Anfang August stellte die Schönstattbewegung nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz Strafanzeige gegen Cox wegen eines mutmaßlichen Missbrauchsfalls 2004. Die Behörde lehnte die Aufnahme von Ermittlungen ab, da das geschilderte Verhalten des Angezeigten zur Tatzeit 2004 keinen Straftatbestand erfüllt habe.
Zeugenaussagen und belastende Dokumente
Der aus Iquique stammende Ordenes war 2006 zum Leiter seines Heimatbistums ernannt worden. 2012 trat er offiziell aus gesundheitlichen Gründen zurück. Zu dem Zeitpunkt liefen bereits ein staatliches und ein kirchliches Verfahren gegen den Bischof. Ordenes reiste nach dem Amtsverzicht zu einer medizinischen Behandlung nach Peru, wo er seither lebt. Laut chilenischen Medien sandten katholische Laien im vergangenen Juni einen Brief mit Zeugenaussagen und belastenden Dokumenten gegen Ordenes an den amtierenden Bischof von Iquique, Guillermo Vera Soto, und an päpstliche Sonderermittler für den Missbrauchsskandal in Chile.
Dem Vatikan zufolge erließ der Papst sein Urteil gegen die beiden Geistlichen bereits am Donnerstag. Eine Berufung gegen die Entscheidung ist nicht möglich. Weiter hieß es, die Glaubenskongregation habe Cox und Ordenes durch die jeweiligen Kirchenoberen an ihrem Wohnsitz informiert. Cox bleibe weiterhin Mitglied der Schönstattbewegung.