Erzbischof Schick: Laien können Missbrauch verhindern helfen

"Krise soll uns lehren"

Laienvertreter in der Kirche sind dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zufolge wichtig im Kampf gegen Missbrauch. Offenheit und Gemeinschaft seien der beste Schutz gegen Missbrauch, Finanzskandale und Korruption, sagte Schick am Samstag.

Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

"Missbrauch ist immer eine Folge von Isolation und Abhängigkeiten, von geschlossenen Zirkeln und Egozentrik", sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Samstag bei der konstituierenden Sitzung des Diözesanrates seines Erzbistums.

Der Diözesanrat solle daher auch kritisieren und korrigieren, immer aus Verantwortung für die Kirche Jesu Christi. Dies könne helfen, Missbrauch zu verhindern, teilt er auf seiner Internetseite mit

"Krisen wollen aufrütteln, erneuern und weiterführen"

Schick ergänzte, Krisen seien dazu da, genau hinzusehen und sie für Erneuerung und gute Fortentwicklung zu nutzen."Krisen sind regelmäßig notwendig in allen Gemeinschaften und Gesellschaften des Lebens und der Geschichte, auch in der Kirche." Schlimm sei nur, wenn man Krisen nicht wahrhaben wolle und sie verschleiere.

"Krisen wollen aufrütteln, erneuern und weiterführen. Wegen unserer menschlichen Trägheit und Nachlässigkeit, unserem Abfall und unseren Sünden sind sie notwendig."

Christus ruft zu einer geschwisterlichen Kirche auf

Es gehe nicht darum, die Krise zu überstehen, sondern ihre Potenziale zur Besserung und Erneuerung aufzunehmen. "Sie soll uns lehren, eine geschwisterliche Gemeinschaft zu sein sowie im offenen und gegenseitigen Respekt und in Verantwortungsbereitschaft mitzutun", forderte Schick. Christus rufe auf zu einer geschwisterlichen Kirche, in der es verschiedene Verantwortlichkeiten gebe, aber keine Macht und schon gar keinen Machtmissbrauch.


Quelle:
KNA