IOM und UNHCR fordern Handeln gegen das Sterben im Mittelmeer

"Politische Debatte nicht hilfreich und realitätsfremd"

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR haben die EU-Staats- und Regierungschefs zum Handeln gegen das Ertrinken im Mittelmeer aufgefordert.

Das Sterben auf dem Mittelmeer geht weiter / © Moas (Moas.eu)
Das Sterben auf dem Mittelmeer geht weiter / © Moas ( Moas.eu )

"Die Zahl der ankommenden Migranten sinkt, aber die Quote der Menschen, die ihr Leben verlieren, steigt", kritisierte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, in einer am Mittwoch in Brüssel veröffentlichten Mitteilung.

Der derzeitige Tenor der politischen Debatte sei nicht "hilfreich" und "realitätsfremd", so Grandi. Er schnüre "unnötige Ängste" und mache die Zusammenarbeit der Länder schwieriger. "Gefährliche irreguläre Migration ist im Interesse von niemandem", sagte der UN-Hochkommissar.

1.700 Menschen ertrunken

Seit Januar 2018 sind nach Angaben der beiden Organisationen 1.700 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Das ist einer von acht Menschen, die versuchen, von Nordafrika nach Italien zu gelangen.

Am Mittwoch und Donnerstag treffen sich die EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Dabei soll es auch um den Kampf gegen Schmugglernetzwerke sowie die Zusammenarbeit mit Transit- und Herkunftsländern von Migranten gehen.


Quelle:
KNA