Die 24 Tonnen schwere Petersglocke musste seit April vorigen Jahres schweigen, weil an einer neuen Aufhängung des Klöppels gearbeitet wurde. Das 600 Kilogramm schwere Teil saß nicht genau mittig und "küsste" das Glockeninnere an der einen Seite härter als an der anderen.
Die Dombauhütte entwickelte nach eigenen Angaben unter anderem mit der Technischen Hochschule Köln eine neue Aufhängung, die aus einem drei Tonnen schweren Metallblock gefräst wurde und eine Justierung ermöglicht. Das Loch in der Glockenhaube, das die Klöppelaufhängung aufnimmt, war laut Dombauhütte bereits beim Glockenguss 1923 nicht zentriert eingebracht worden. Die neue Aufhängung ermögliche nun, dass sich der Klöppel millimetergenau horizontal verschieben lässt.
Neue Aufhängung durch Spenden finanziert
Bereits in den 1950er-Jahren wurde der "dicke Pitter" laut Dombauhütte durch einen Riss beschädigt. Er sei zwar erfolgreich geschweißt worden, bilde aber eine ständig zu beobachtende Schwachstelle. Im Januar 2011 kam es zu einem weiteren Schadensfall: Beim Feiertagsläuten zum Dreikönigstag war der Klöppel gebrochen und auf die Wartungsebene des Glockenstuhls gestürzt. Untersuchungen hatten ergeben, dass das Stück mit 800 Kilo zu schwer war, woraufhin eine leichtere 600-Kilo-Version angefertigt und montiert wurde. Für diesen neuen Klöppel entwickelten die Techniker nun eine neue Aufhängung.
Die Kosten belaufen sich auf rund 60.000 Euro, wie es hieß. Finanziert wurde die Aufhängung durch eine Spendenaktion der Kulturstiftung Kölner Dom. Am Projekt beteiligt waren mehrere Kooperationspartner, darunter das Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik der Technischen Hochschule (TH) Köln, die Glockengießerei Mark im Eifelort Brockscheid, die Heico Befestigungstechnik GmbH und die Firma Dirostahl in Remscheid-Lüttringhausen, die die Klöppelaufhängung fertigte. (KNA)