Die Kirche in Mexiko ruft ihre Landsleute zur Unterstützung von Migranten aus Mittelamerika auf. "Die Migrantenkarawane ist eine Herausforderung für Mexiko", hieß es in einer Erklärung der Erzdiözese Mexiko-Stadt (Montag Ortszeit).
Die Kirche bitte die katholische Gemeinde Mexikos, die Menschen zu schützen, die sich auf dem Weg durch das Land befänden. Zugleich wies Erzbischof Carlos Aguiar Retes Spekulationen zurück, dass diese Migrationsbewegung das Ziel habe, Mexiko und die USA zu destabilisieren.
"Wir sind zutiefst betrübt über die Gewalt"
Seit gut zwei Wochen befindet sich eine Karawane von mehren tausend Migranten aus Honduras auf dem Weg in Richtung Vereinigte Staaten. Sie bewegt sich derzeit durch Mexiko. Weitere Flüchtlingszüge haben sich aus El Salvador und Guatemala auf den Weg gemacht. Die US-Regierung kündigte an, den Migranten die Einreise in die USA zu verweigern.
Zeitgleich forden Bischöfe in den USA Mitgefühl mit Migranten aus Mittelamerika. Die katholischen Bischöfe der USA rufen mit Blick auf die Tausenden nahenden Migranten aus Mittelamerika zu Mitgefühl auf. "Wir sind zutiefst betrübt über die Gewalt, die Ungerechtigkeit und die schlechte Wirtschaftslage, die viele Menschen in Zentralamerika zwingt, ihre Heimat zu verlassen", heißt es in einem Statement der US-Bischofskonferenz (Montag Ortszeit).
Die USA und andere Nationen hätten zwar das Recht, ihre Grenzen zu schützen. Mit diesem Recht müsse aber verantwortungsvoll umgegangen werden. So müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt und eine menschenwürdige Behandlung garantiert sein. "Wir betonen, dass Asylsuchende keine Straftäter sind", so die Bischöfe.
Dauerhaft Bleibemöglichkeiten schaffen
Zuvor hatte sich bereits die katholische Kirche in Honduras zu Wort gemeldet und auf Unterstützung für Flüchtlinge gepocht. Die Rechte jener Menschen, die derzeit mit einer selbstorganisierten Karawane nach Mexiko und anschließend Richtung USA gelangen wollten, müssten respektiert werden. "Wir sehen diese humanitäre Tragödie mit großer Besorgnis", erklärte die honduranische Bischofskonferenz. Die Migranten hätten sich aufgrund der aktuellen Situation im Land zur Flucht entschlossen. Es könne keine Lösung sein, sie zur Rückkehr aufzufordern, ohne ihnen dauerhafte Möglichkeiten anzubieten, so die Bischöfe.
Die honduranische Regierung hatte die an der Karawane beteiligten Personen zuvor gedrängt, die Flucht abzubrechen und nach Hause zu kommen. Sie wirft den Organisatoren vor, innenpolitische sowie ideologische Ziele wie eine Schaffung offener Grenzen anzustreben. Guatemalas Präsident Jimmy Morales hatte die Zahl der Menschen, die an der Grenze zu Guatemala auf eine Grenzüberquerung hoffen, auf rund 5.000 geschätzt. Rund 2.000 Menschen hätten dagegen bereits wieder die Heimreise angetreten. San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar forderte, dass die Rechte der Migranten respektiert und ihnen Hilfe und Unterstützung gewährt werden müssten.