Trump bei Trauerfeier in Pittsburgh nicht willkommen

"Nicht der richtige Tag"

Der für diesen Dienstag angekündigte Besuch von US-Präsident Trump bei der Trauerfeier in Pittsburgh wird zum Politikum. Drei Tage nach dem größten Terroranschlag gegen Juden in der US-Geschichte sei die Trump-Visite "nicht prioritär".

Zerknirscht: US-Präsident Donald Trump / © Evan Vucci (dpa)
Zerknirscht: US-Präsident Donald Trump / © Evan Vucci ( dpa )

Das erklärte Bürgermeister Bill Peduto bezüglich des angekündigten Besuchs von Donald Trump und seiner Frau Melania.

An diesem Dienstag werden die ersten der elf Opfer der Schüsse in der "Tree of Live"-Synagoge beigesetzt. Der Bürgermeister sagte dem Sender CNN, er habe dem Weißen Haus zu verstehen gegeben, dass die Trauerfeier für die Opfer an diesem Tag Vorrang habe - und nicht der Besuch Trumps. Der Präsident sollte sich besser einen anderen Tag aussuchen, so Peduto.

Rabbiner: "Nicht der richtige Tag"

Auch der Rabbiner der Synagoge, Jeffrey Myers, sagte, dies sei nicht der richtige Tag. Trump hatte im Vorfeld gesagt, er wolle den Opfern seinen Respekt erweisen. Geplant ist auch ein Besuch bei den Verletzten im Krankenhaus.

Mitglieder der jüdischen Organisation "Bend the Arc" hatten den Präsidenten schon am Sonntag in einem Offenen Brief aufgefordert, Pittsburgh nicht zu besuchen. Sie machen ihn für wachsenden Hass in der US-Gesellschaft verantwortlich und fordern ihn auf, gegen "weißen Nationalismus" vorzugehen. Mehr als 57.000 Menschen haben eine Petition unterschrieben, wonach Trump in Pittsburgh nicht willkommen sei.

Muslimische Website sammelt 180.000 Dollar für Pittsburgh-Opfer

Unterdessen hat eine muslimische Spendeninitiative binnen weniger Tage rund 180.000 US-Dollar (rund 159.000 Euro) für die Opfer des Attentats auf eine Synagoge in Pittsburgh erbracht. Wie die Betreiber der Crowdfunding-Website Launchgood.com mitteilten, war das ursprüngliche Ziel von 25.000 US-Dollar bereits am Sonntag erreicht, sechs Stunden nach Beginn der Kampagne. Am Dienstagmittag lag der gesammelte Betrag bei fast 182.000 US-Dollar. Beteiligt hatten sich laut der Webseite bis dahin rund 4.330 Spender.

"Wir sind überwältigt, mit welcher Geschwindigkeit sich die Kampagne bislang verbreitet hat, so die Initiatoren. Demnach sind rund 75 Prozent der Spender Muslime. - Der Attentäter hatte am Samstag in der Pittsburgher Tree-of-Life-Synagoge elf Menschen getötet. Das Motiv des Mannes war offenbar Hass auf Juden, verbunden mit Verschwörungstheorien zu Flüchtlingen.


Quelle:
KNA