Österreichs Bischöfe beklagen Ton in der Asyldebatte

Asylsuchende nicht stigmatisieren

Österreichs Bischöfe fordern von der Regierung eine großzügige Anwendung des humanitären Bleiberechts vor allem für gut integrierte Familien. Nötig sei ein "nüchterner und zugleich menschlicher Blick auf jedes einzelne Schicksal".

Warten auf das Stellen eines Asylantrags / © arifoto UG (dpa)
Warten auf das Stellen eines Asylantrags / © arifoto UG ( dpa )

Nach der Vollversammlung der Bischofskonferenz plädierten sie am Freitag in Wien für eine verpflichtende Einbindung der Verantwortlichen von Gemeinden und Ländern bei Entscheidungen zum Bleiberecht. Kritik übten die Bischöfe am Ton in der Asyldebatte. "Wer Asyl sucht, darf nicht stigmatisiert oder gar kriminalisiert werden. Parteipolitisches Kalkül darf weder über das Recht noch über die Menschlichkeit dominieren", mahnten sie. Aus christlicher Sicht sei klar: "Asyl ist ein heiliges Recht und darf nicht zum Schimpfwort werden."

Der Vollzug der einschlägigen Gesetze wie auch der Ton in der Asyldebatte hätten sich verschärft, obwohl zuletzt die Zahl der Asylsuchenden in Österreich stark rückläufig sei, so die Bischofskonferenz. Immer häufiger komme es auch zu "dramatischen menschlichen Situationen" im Zusammenhang mit Abschiebungen nach negativen Asylentscheidungen. Auch bei jenen, die Asylsuchende helfend begleiten, sei "die Enttäuschung groß". Sie würden "durch solche Entscheidungen vor den Kopf gestoßen".


Asylbewerber auf dem Weg zum Flughafen / © Sebastian Willnow (dpa)
Asylbewerber auf dem Weg zum Flughafen / © Sebastian Willnow ( dpa )
Quelle:
KNA