Zudem bewilligte der Vatikan die Statuten dieser beiden Gruppen. Wie die Gemeinschaft am Donnerstag mitteilte, übergab bei der jüngsten Generalversammlung in Rom der zuständige Kurienerzbischof Jose Rodriguez Carballo die entsprechenden Dokumente.
Wer ist die Gemeinschaft Regnum Christi?
Zur Gemeinschaft Regnum Christi gehören nach eigenen Angaben derzeit insgesamt weltweit gut 1.500 Legionäre Christi (Priester, Novizen und Ordensleute), rund 562 gottgeweihte Frauen und 63 gottgeweihte Männer sowie etwa 21.300 Laien. Mit den neuen Statuten soll verhindert werden, dass erneut ein System von Betrug und sexuellem Missbrauch entstehen kann, wie es der Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) aufgebaut hatte.
Unter Aufsicht eines päpstlichen Assistenten haben vier Zweige der Gemeinschaft seit 2013 jeweils eigene neue Statuten erarbeitet. Die Anerkennung der Statuten der gesamten Föderation steht noch aus. Nach Bekanntwerden des Doppellebens von Degollado 2009 und anschließender Inspektion durch den Vatikan hatte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) die gesamte Ordensleitung der Legionäre Christi ausgetauscht.
Was sich ändert
In einer Predigt warnte Erzbischof Rodriguez, Sekretär der Ordenskongregation, die Mitglieder der Gemeinschaft vor jeglicher Form von Triumphalismus. Dies entspreche nicht dem Evangelium und der Kirche, "die voller Scham auf so viele Geschehnisse schaut, zu denen es nie hätte kommen sollen".
Die aktuelle kanonische Anerkennung ermöglicht auch, dass die gottgeweihten Laien zusammen mit der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi eine Föderation in der Kirche bilden können, der dann ebenfalls die Laien als Angehörige des vierten Zweigs im Regnum Christi individuell beitreten.