"Herr, vergib denen, die Krieg führen, die Waffen machen, um sich zu vernichten, und bekehre ihr Herz", sagte Papst Franziskus und schloss sich einer Initiative des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" an, nach der syrische Kinder und Gläubige in aller Welt am Sonntagmittag eine Kerze anzünden sollten, um ein Zeichen gegen den seit fast acht Jahren währenden Krieg in Syrien zu setzen. Es sei ein kleines Zeichen, das das Dunkel des Krieges vertreiben soll.
Zugleich rief er zur Hilfe für Christen im Nahen Osten auf. Sie müssten als "Zeugen der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Versöhnung" in der Region bleiben können. Auch mit Blick auf andere Konfliktregionen betete der Papst, Gott solle "jedes Gewissen anrühren für ein aufrichtiges Engagement für den Frieden".
Gewohnten Lebensraum verlassen
Christen sollten sich auf die Wiederkunft Christi mit "konsequenten und mutigen Entscheidungen" vorbereiten, sagte er beim Mittagsgebet in Rom. Die folgenden Wochen seien eine Zeit, um gewohnte Lebensformen zu verlassen und "Hoffnungen und Träumen für eine neue Zukunft" Raum zu geben.
Der Papst wandte sich gegen einen egozentrischen Lebensstil und die Hektik der Tage. "Dies ist die Zeit, dass wir unser Herz öffnen und uns konkret fragen, wie und für wen wir leben", sagte Franziskus. Wer an Weihnachten nur an Konsum und Geschenke denke, verpasse Jesus. Auch Christen drohten zu verweltlichen und ihre Identität zu verlieren, so der Papst.