Papst mahnt Politik zum Schutz der Menschenrechte

"Kinder haben das Recht, geboren zu werden"

Anlässlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 70 Jahren hat Papst Franziskus eine eindringliche Mahnung an Regierende gerichtet. Menschenrechte müssten im Zentrum der Politik stehen, erklärte Franziskus an diesem Montag.

 (DR)

Dies gelte auch gegen herrschende Trends für die Entwicklungspolitik, betonte das Kirchenoberhaupt in einer am Montag veröffentlichten Botschaft. Den Schutz der Menschenwürde verlangte Franziskus besonders für die verletzlichsten Glieder der Gesellschaft, etwa ungeborene Kinder oder Notleidende.

Auch 70 Jahre nach ihrer feierlichen Proklamation stehe die Anerkennung der Menschenrechte vielerorts in Zweifel, beklagte der Papst. In der Welt bestünden weiter zahlreiche Formen von Ungerechtigkeit, gefördert von einer verengten Sicht des Menschen und einer ausbeuterischen Wirtschaft. Während ein Teil der Menschheit im Überfluss lebe, sehe ein anderer seine Würde missachtet und mit Füßen getreten, so der Papst.

Kinder haben das Recht, geboren zu werden

Franziskus nannte als Beispiele Kinder, denen das Recht, geboren zu werden, verwehrt werde, und Menschen, die keinen Zugang zu den Mitteln für ein Leben in Würde hätten. Weiter verwies er auf angemessene Bildung und Arbeitsbedingungen, auf den Strafvollzug und Rechtsstaatlichkeit. Weiterhin würden Personen aufgrund ihrer Rasse oder ihrer ethnischen, nationalen oder religiösen Zugehörigkeit diskriminiert und Gewalt ausgesetzt, so das Kirchenoberhaupt.

Der Papst richtete seine Botschaft an eine internationale Konferenz, die am Montag und Dienstag in der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom die Geschichte der Menschenrechte in den vergangenen Jahrzehnten analysiert. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen verkündet.


Papst Franziskus auf dem Petersplatz / © Yara Nardi (Reuters)
Papst Franziskus auf dem Petersplatz / © Yara Nardi ( Reuters )

Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner (dpa)
Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner ( dpa )
Quelle:
KNA