In Schleswig seien zehn, in Rostock eine Personalakte übergeben worden, teilte die Erzdiözese am Donnerstag in Hamburg mit.
Damit seien "sämtliche einschlägige Akten über mögliche Missbrauchsfälle durch Geistliche" zur Verfügung gestellt worden. Beide Behörden bestätigten auf Anfrage den Eingang der Unterlagen. Sie würden nun geprüft.
Wichtiger Schritt zur Transparenz
Die Generalstaatsanwaltschaften hatten nach Veröffentlichung der Studie die Akten angefordert, wie es hieß. Die Ermittler in Rostock hätten lediglich die Unterlagen verlangt, die nach dem 30. Juni 1985 geborene Kinder betreffen.
Nur in diesen Fällen sei eine Strafverfolgung noch möglich, begründete eine Sprecherin. "Die Übergabe der Akten an die Staatsanwaltschaften ist ein weiterer wichtiger Schritt zur transparenten Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in unserer Kirche", sagte Hamburgs Erzbischof Stefan Heße.
Sexueller Missbrauch im heutigen Erzbistums Hamburg
Im Rahmen der Ende September von den deutschen Bischöfen vorgestellten Studie zum sexuellen Missbrauch waren in den kirchlichen Akten der Jahre 1946 bis 2014 Hinweise auf bundesweit 3.677 Betroffene sexueller Übergriffe und auf rund 1.670 beschuldigte Priester, Diakone und Ordensleute gefunden worden.
Auf dem Gebiet des heutigen Erzbistums Hamburg wurden 103 Betroffene und 33 beschuldigte Priester verzeichnet.
Übergabe der Akten an Behörden
Die erst 1995 neu gegründete Erzdiözese umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg.
Sie hat nach eigenen Angaben auch der Generalstaatsanwaltschaft in Hamburg die Übergabe von Akten angeboten. Es gebe aber noch keine Rückmeldung.