Die Domchöre singen zum Advent

Von der Renaissance bis in die Gegenwart

Adventszeit ist Konzertzeit. Überall erklingen derzeit weihnachtliche Lieder. Das Konzert am Donnerstag im Kölner Dom mit 270 Chor-Sängerinnen und Sängern verspricht dagegen besonders zu werden.

Autor/in:
Beatrice Tomasetti
Domkapellmeister Eberhard Metternich dirigiert beim Adventskonzert im Mittelschiff des Domes / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domkapellmeister Eberhard Metternich dirigiert beim Adventskonzert im Mittelschiff des Domes / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Nicht nur für die vielen Angehörigen der Mädchen und Knaben, die in jedem Jahr anlässlich des Adventskonzertes der Domchöre die Kirchenbänke im Kölner Dom bis auf den letzten Platz besetzen, ist die letzte Musikveranstaltung der Kölner Dommusik am Ende eines ereignisreichen Chorjahres noch einmal das absolute Highlight. Auch für die Protagonisten selbst, die etwa 270 Sängerinnen und Sänger, ist dieser Konzertabend unter der Überschrift "Die Domchöre singen zum Advent" immer etwas ganz Besonderes.

Denn dann stellen sie noch einmal mit sorgfältig von Domkapellmeister Eberhard Metternich und Domkantor Oliver Sperling ausgewählten Motetten und Chorsätzen – von der Renaissance bis in die Gegenwart – unter Beweis, wie viel Vergnügen und sichtliche Freude ihnen die Einstudierung dieser Musik im Vorfeld von Weihnachten macht und welche Stücke es auf ihre ganz persönliche "Hitliste" geschafft haben. Dazu gehörten zweifelsohne die Kompositionen "Christmas Lullaby" von John Rutter und "We three kings" von John Henry Hopkins, erklärt Metternich lachend, der den Knabenstimmen des Kölner Domchores dann – aber nicht nur dann – in der Tat Höchstleistungen entlockt.

"Ave Maria" von Franz Biebl oder "Veni, Domine" von Mendelssohn

Aber auch Mädchenchorleiter Sperling weiß bei solchen Auftritten mit gewohnter Qualität zu überzeugen und motiviert seine Sängerinnen kurz vor Jahresende noch einmal derart, dass man stellenweise meinen könnte, Engel selbst verkündeten "Hodie Christus natus est" – wie eines der frühesten Stücke heißt, das an diesem Donnerstag von Altmeister Palestrina auf dem Programm steht. Immer hält das Ensemble ein durchweg hohes Niveau, so dass nicht nur das "Ave Maria" von Franz Biebl oder "Veni, Domine" von Mendelssohn zum absoluten Hörgenuss werden.

Es ist die ganze Bandbreite an Musikliteratur – von einem gregorianischen "Veni Emmanuel" über "Quem pastores laudavere" von Carl Loewe bis hin zu überaus feinsinnigen und eigens für den Mädchenchor geschriebenen Eigenkompositionen von Oliver Sperling – die in der Summe für ein tief berührendes Kulturerlebnis ganz eigener Art sorgen. Zusätzliche Attraktion bekommt die Darbietung beider Chöre dadurch, dass sie jeweils im Wechsel und auch schon mal von unterschiedlichen Standorten aus singen, um – wie Metternich erklärt – den Klangraum Dom immer wieder neu zu erschließen und für ungewohnte Höreffekte zu sorgen.

Als Familienkonzert angelegt

Aber auch das Publikum ist gefragt und soll bewusst in diese auch als Familienkonzert angelegte Veranstaltung einbezogen werden: Denn traditionelle Lieder wie "Wir sagen euch an den lieben Advent", "Es ist ein Ros entsprungen" oder auch der Kanon "Die Gott suchen" von Friedemann Gottschick sollen zum Mitsingen animieren und – vier Tage vor Heiligabend – die Besucher zu einer musikalischen Atempause einladen, um sich auf die bevorstehende Weihnachtszeit einstimmen zu lassen. Sich an diesem Dommusikangebot aktiv beteiligen können nun erstmalig auch die Daheimgebliebenen.

Denn DOMRADIO.DE ist live mit dabei, wenn dieses Konzert nach einigen fleißigen Zusatzproben aller Sängerinnen und Sänger den Auftakt zu ihren zahlreichen Auftritten während der Weihnachtszeit bildet – angefangen mit der stets seit Sommer ausverkauften Philharmonieveranstaltung "Wir warten aufs Christkind" am Nachmittag des Heiligen Abends, die in diesem Jahr bereits zum 25. Mal stattfindet, bis einschließlich den Festmessen am Dreikönigstag.

Das Konzert beginnt am 20. Dezember um 20 Uhr; der Eintritt ist frei. Spenden kommen der St. Rita-Schule im Libanon zugute, mit der die Kölner Domsingschule seit dem vergangenen Jahr eine Schulpartnerschaft unterhält.


Beim Adventskonzert im Dom singen rund 150 Mädchen unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling / © Beatrice Tomasetti (DR)
Beim Adventskonzert im Dom singen rund 150 Mädchen unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Immer mal wieder treten auch Ensemblesängerinnen als Solistinnen hervor / © Beatrice Tomasetti (DR)
Immer mal wieder treten auch Ensemblesängerinnen als Solistinnen hervor / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Oft ist zu hören, die Mädchen hätten engelsgleiche Stimmen / © Beatrice Tomasetti (DR)
Oft ist zu hören, die Mädchen hätten engelsgleiche Stimmen / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das Adventskonzert ist stets einer der Höhepunkte im zuende gehenden Chorjahr / © Beatrice Tomasetti (DR)
Das Adventskonzert ist stets einer der Höhepunkte im zuende gehenden Chorjahr / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Auch die Jüngsten sind beim Adventskonzert immer mit großer Konzentration bei der Sache / © Beatrice Tomasetti (DR)
Auch die Jüngsten sind beim Adventskonzert immer mit großer Konzentration bei der Sache / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR