Der Flüchtlingsbeauftragte der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Ludwig Rudloff, fordert die Aufnahme der vom deutschen Rettungsschiff "Sea-Watch 3" im Mittelmeer aufgenommenen Bootsflüchtlinge in Deutschland. "Es kann doch nicht sein, dass die Bundesregierung die Aufnahme von 32 aus Seenot geretteten Menschen verweigert, obwohl Städte bereit sind, diese Menschen aufzunehmen", schrieb Rudloff am Freitag in einem Appell an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
32 Personen wurden vor dem Ertrinken gerettet
Nach Angaben der Berliner Hilfsorganisation Sea-Watch hat die Besatzung des gleichnamigen Schiffs am 22. Dezember 32 Personen vor dem Ertrinken gerettet, darunter vier Frauen, drei unbegleitete Minderjährige, zwei kleine Kinder und ein Baby. Die Länder Italien, Malta, Spanien, die Niederlande und Deutschland hätten sich geweigert, die Menschen aufzunehmen. Mehr als 30 deutsche Städte und mehrere Bundesländer seien jedoch zur Aufnahme bereit.
Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte in Berlin, Deutschland sei offen für eine Lösung, bei der die Flüchtlinge "aus einer gemeinsamen europäischen Verantwortung und Solidarität heraus" ausgewogen auf verschiedene EU-Mitgliedstaaten verteilt würden. Deutschland habe in diesem Jahr bereits 115 Menschen aus der Seenotrettung aufgenommen.