Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich am Montagabend im Hamburger Mariendom. Gerade in Zeiten der zunehmenden Abgrenzung sei es von großer Bedeutung, einander zuzuhören und miteinander zu reden.
Gottesdienst anlässlich Neugründung des Erzbistums Hamburg
Marx feierte gemeinsam mit Hamburgs Erzbischof Stefan Heße und dem Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, einen Gottesdienst anlässlich der Neugründung des Erzbistums Hamburg vor 24 Jahren. Die Geschichte des Bistums sei zwar kurz.
"Aber die Geschichte des christlichen Glaubens in dieser Gegend ist lang. Es ist eine gemeinsame Geschichte der Ökumene", betonte er in seiner Predigt. An der Feier nahmen auch Schleswig-Holsteins Landtagspräsident Klaus Schlie und Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) teil.
Das heutige Erzbistum Hamburg war am 7. Januar 1995 gegründet worden und ist die jüngste und flächenmäßig größte katholische Diözese in Deutschland. Es umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg. Die dort lebenden gut 400.000 Katholiken machen mit einem Anteil von rund 7 Prozent eine Minderheit in der Bevölkerung aus.
Territoriale Neuordnung nach deutscher Wiedervereinigung
Mit der Gründung des Nordbistums vor 24 Jahren schloss die katholische Kirche ihre territoriale Neuordnung nach der deutschen Wiedervereinigung ab. Hamburg und Schleswig-Holstein hatten zuvor zum Bistum Osnabrück gehört, der mecklenburgische Teil hatte in der DDR eine eigene Administratur gebildet.
Am Vormittag hatten Marx, Eterovic und Heße bereits in Kiel an einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Staatskirchenvertrags zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Heiligen Stuhl teilgenommen. In seiner Festansprache bezeichnete Marx die Tradition der Staatskirchenverträge als "Impuls für die Demokratie". Mit dabei war auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).