Diese hatte bereits am 30. Dezember stattgefunden. Kirchliche Repräsentanten und zivilgesellschaftliche Akteure seien fassungslos und fürchteten, dass die Regierung versuche, mit allen Mittel ihren Kandidaten Emmanuel Shadary zum Gewinner zu ernennen, sagte Gesine Ames vom Ökumenischen Netz Zentralafrika (ÖNZ) am Dienstag in Berlin.
Nach mehreren Verschiebungen waren Ende des Jahres 39 Millionen Bürger in der Demokratischen Republik Kongo aufgerufen, einen Nachfolger von Präsident Joseph Kabila zu wählen. Dessen Amtszeit lief offiziell 2016 ab. Die Abstimmung ist wegen Unregelmäßigkeiten, Gewalt im Wahlkampf und dem Ausschluss einzelner Regionen umstritten.
"Wahlergebnisse unverzüglich bekanntgeben"
"Die Europäische Union, die Afrikanische Union und die Vereinten Nationen müssen die kongolesische Regierung auf allen diplomatischen Ebenen dazu auffordern, die Einschüchterungen gegen Oppositionelle und Kritiker einzustellen sowie den Zugang zum Internet, zur Presse und zu sozialen Netzwerken wieder herzustellen", sagte Ames weiter.
"Die Ergebnisse der Wahlen müssen unverzüglich unter der Einbeziehung und Anerkennung der Berichte der unabhängigen Beobachter bekannt gegeben werden." Andernfalls drohe "ein ungewisses Szenario mit noch mehr Gewalt und Repression".
Papst-Aufruf: Wahlergebnis respektieren
Das ÖNZ ist ein Netzwerk christlicher Hilfswerke in Deutschland für Frieden und Menschenrechte in Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo. Mitglieder sind die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH), Brot für die Welt, Eirene, Misereor, pax christi und die Vereinte Evangelische Mission.
Am Montag hatte Papst Franziskus dazu aufgerufen, das Wahlergebnis zu respektieren. Die Kongolesische Bischofskonferenz hatte zuvor bereits von der Staatsführung gefordert, das Resultat "wahrheitsgemäß" zu verkünden. Die katholische Kirche stellte rund 40.000 Wahlbeobachter.