Nach Kritik an dem Beschluss, die Münzen aus dem Trevi-Brunnen nicht mehr exklusiv der Armenfürsorge der Caritas zu überlassen, rudert Roms Stadtregierung anscheinend zurück. Bürgermeisterin Virginia Raggi suche mit den Ressorts für Soziales, Kultur und Finanzverwaltung nach einer neuen Lösung, berichteten römische Tageszeitungen an diesem Montag.
Eine jährliche Summe von 1,5 Millionen Euro
Bei den Münzen, die von Touristen nach einem Brauch in den Altstadtbrunnen geworfen werden, geht es um eine jährliche Summe von gut 1,5 Millionen Euro. Seit 2001 ging das Geld an die diözesane Caritas, die in der Hauptstadt über 50 Sozialeinrichtungen und 145 Anlaufstellen in katholischen Pfarreien betreibt. Vom 1. April an sollten die Einnahmen aus dem Brunnen auf verschiedene Organisationen verteilt werden, aber auch in den Erhalt städtischer Kulturgüter fließen.
Der Zeitung "Messaggero" zufolge traf Bürgermeisterin Raggi sich am Sonntag mit den beteiligten Ressortchefs für eine "Klärung". Am Ende könnte nach Darstellung des Blatts eine Einigung stehen, nach der die Caritas weiterhin das Geld erhält, aber die Stadt Einsicht in die Verwendung nimmt. Die Caritas Rom teilte am Sonntag auf Facebook mit, zahlreiche Medien, Politiker, Priester und Bürger hätten Raggi aufgefordert, den aktuellen Beschluss zu ändern. Wie die Einnahmen aus dem Trevi-Brunnen nach dem 1. April verteilt werden sollten, sei "noch nicht festgelegt".