Care sorgt sich um Situation der Flüchtlinge im Irak

Vielerorts unsichere Lage

Im Irak sind nach Angaben der Hilfsorganisation Care weiterhin Tausende Menschen auf Hilfe von außen angewiesen. "Die Kämpfe im Irak mögen größtenteils beendet sein, aber die humanitäre Lage vieler Menschen im Land ist nach wie vor akut."

An der al-Nuri-Moschee in Mossul / © Khalil Dawood (dpa)
An der al-Nuri-Moschee in Mossul / © Khalil Dawood ( dpa )

Das erklärte der Leiter Care-Büros im Irak, Tulasi Sharma, am Dienstag vor Medienvertretern in Bonn. Das Land dürfe nicht aus dem Blickfeld der internationalen Gemeinschaft geraten. "Die Situation im Irak ändert sich jeden Tag. 500.000 Menschen leben im Irak in Flüchtlingslagern, es gibt über 2 Millionen Vertriebene im Land", so Sharma. Alleine im Norden des Landes sei die Hilfsorganisation in vier Flüchtlingslagern aktiv.

Viele Flüchtlinge hätten zwischenzeitlich die Lager verlassen, seien aber wieder zurückgekehrt, da die Lage in ihren Heimatregionen immer noch unsicher sei, sagte Care-Mitarbeiterin Anica Heinlein. Das gelte vor allem für die Region Sindschar, Heimat vieler Jesiden.

Care konzentriert sich mit Hilfe auf den Norden des Iraks

Auch die Lage in Mossul sei immer noch angespannt, hieß es. Der westliche Teil der Stadt sei zu großen Teilen zerstört worden, so Sharma. Demnach gibt es dort keine Krankenhäuser, Schulen oder soziale Einrichtungen mehr. Auch nicht explodierte Bomben und Sprengkörper gefährde die Menschen und mache eine Rückkehr in die betreffenden Viertel kaum möglich.

Den Angaben von Care zufolge konzentriert sich die Arbeit der Hilfsorganisation vor allem auf den Norden des Iraks. Neben der Wasserversorgungen und der Entsorgung von Müll, ist die Organisation unter anderem auch im Gesundheitsbereich tätig. Dazu zähle unter anderem auch die Ausbildung von Hebammen und Geburtshelferinnen.

Dem Training von Fachkräften vor Ort kommt Sharma zufolge eine besondere Bedeutung zu: Dafür arbeite Care vor allem mit lokalen Hilfsorganisationen zusammen. Das langfristige Ziel sei Hilfe zur Selbsthilfe für die Menschen im Irak, hieß es.


Quelle:
KNA