Petersdom mit neuer Innenbeleuchtung

Heller und energiesparend

Der Petersdom in Rom hat eine neue Innenbeleuchtung. Kunstwerke, die bislang im Halbdunkel verblieben, seien jetzt komplett zu sehen, meldete Giuseppe Kardinal Bertello, der Präsident der Verwaltung im Vatikan.

 (DR)

Zuerst erstrahlte sie bereits im Weihnachtsgottesdienst am 24. Dezember, am Freitag wurde die Anlage aus LED-Lampen nun offiziell im Vatikan vorgestellt. 780 Spezialleuchten mit rund 100.000 Leuchtdioden lassen die größte Kirche der Welt bei Bedarf bis in den hintersten Winkel erstrahlen.

Schön für Kunstliebhaber

Mit dem neuen Licht werde Kunstliebhabern wie Pilgern ein großer Dienst erwiesen, so Kardinal Giuseppe Bertello, Präsident der Verwaltung des Vatikanstaats. Kunstwerke, die bislang im Halbdunkel verblieben, seien jetzt komplett zu sehen. Mittels computergestützter Steuerung kann der Petersdom je nach Anlass in verschiedene Lichtszenarien getaucht werden.

Nach Angaben des Herstellers der Anlage, des deutschen Unternehmens Osram, braucht die neue Beleuchtung bis zu 90 Prozent weniger Energie als die bisherige. Trotzdem sei eine bis zu zehnmal stärkere Ausleuchtung möglich als vorher, so Konzernchef Olaf Berlien. Dabei sei die Zahl der Leuchten insgesamt um vier Fünftel verringert worden.

Bessere Fernsehübertragung

Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester von Sankt Peter, bestätigte, dass die Anlage sämtlichen liturgischen Anforderungen voll genüge. Durch die neue Beleuchtung der 190 Meter langen Kirche mit 22.000 Quadratmetern Grundfläche sind den Verantwortlichen zufolge auch hochauflösende Fernsehübertragungen mit 4K oder 8K möglich.

Planung und Einbau der Anlage dauerten rund eineinhalb Jahre; installiert wurden die Leuchten durch technische Mitarbeiter des Vatikan in Absprache mit der Dombauhütte von Sankt Peter. Zu den Kosten des Projekts wollten die Verantwortlichen keine Angaben machen.

Sixtinische Kapelle in LED

Der Vatikan und das Unternehmen Osram haben bereits mehrfach bei derartigen Projekten zusammengearbeitet. So hatte das Unternehmen im Oktober 2014 die Sixtinische Kapelle mit einer solchen LED-Beleuchtung ausgestattet. Zwei Jahre später folgte der Petersplatz, im Juni 2017 die Stanzen des Raffael in den Vatikanischen Museen sowie im vergangenen Jahr die Basilika Santa Maria Maggiore.


Quelle:
KNA